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Chronologie der Feuer in Seniorenheimen

Brände in Altersheimen sind seit 1987 keine Seltenheit, immer wieder gibt es auch Todesopfer. Als Auslöser werden meist vergessene Kerzen oder Zigaretten angegeben.

Der Brand in Egg verzeichnete die meisten Opfer, darauf folgt ein Feuer in dem steirischen Altersheim in St. Stefan ob Leoben im Jahr 1989: Dort verbrannten zwei Frauen, fünf Menschen erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. Das bekannteste Todesopfer bei einem Feuer in einem Seniorenheim war der Wiener Tiefenpsychologe Hans Strotzka. Im folgenden eine Chronologie der schwersten Brände in Seniorenheimen:

– 20. März 1987: Eine 75-jährige erleidet bei einem Zimmerbrand im Altersheim Ellenhagenhaus in Hinterbrühl (Bezirk Mödling) so schwere Verbrennungen, dass sie kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus Mödling stirbt. Die Frau wird um 22.30 Uhr mit Verbrennungen dritten und vierten Grades, von denen 90 Prozent der Hautoberfläche betroffen sind, von der Feuerwehr geborgen.

– 15. Dezember 1987: Ein Todesopfer fordert in den späten Abendstunden ein Brand in einem Klagenfurter Altersheim. Im Zimmer eines 81-jährigen Bewohners in der St. Ruprechter Straße bricht aus ungeklärter Ursache ein Feuer aus, dem der stark gehbehinderte Mann zum Opfer fiel. Die teilweise verkohlte Leiche wurde von der Feuerwehr geborgen.

– 26. März 1989: Zwei Frauen verbrennen und fünf Menschen erleiden zum Teil lebensgefährliche Verletzungen bei einer Brandkatastrophe in einem als Altersheim geführten Wohnhaus in St. Stefan ob Leoben. Auslöser des Feuers ist eine Osterkerze, die eine betagte Frau über Nacht ans Fensterbrett gestellt hatte.

– 6. August 1989: In einem Altersheim in Klosterneuburg (Niederösterreich) fordert ein Brand zwei Todesopfer. Nach Angaben der Niederösterreichischen Landes-Feuerwehrschule bricht das Feuer in einem Zellstofflager im ersten Stock des Gebäudes in der Martinstraße aus und führt zur Verqualmung von drei Stockwerken. Zehn Feuerwehren mit insgesamt 150 Mann und 25 Fahrzeugen sowie zehn weiteren Fahrzeugen des Roten Kreuzes können unter Einsatz schwerer Atemschutzgeräte 25 Personen retten.

– 20. April 1991: Tödlich für eine 87-Jährige endet ein Brand in ihrem Zimmer im Seniorenzentrum St. Corona in Altenmarkt an der Triesting (Bez. Baden) in Niederösterreich. Die starke Raucherin dürfte mit einer Zigarette im Bett eingeschlafen sein.

– 12. März 1992: Ihren lebensgefährlichen Verletzungen erliegt eine 78-jährige Rentnerin aus St. Johann im Landeskrankenhaus Salzburg. Die hörbehinderte Frau hatte gegen 6.30 Uhr versucht, in ihrem Zimmer im Altersheim St. Johann (Pongau) eine Kerze anzuzünden. Dabei fing die Kleidung der Rentnerin Feuer.

– 16. Juni 1994: Hans Strotzka (76), Wiener Tiefenpsychologe von Weltrang, kommt bei einem Brand im privaten Seniorenheim in Wien-Döbling ums Leben. Der emeritierte Professor befindet sich in der Küche im ersten Stock des Gebäudes, als das Feuer aus ungeklärter Ursache ausbricht. Er dürfte in den Flammen gefangen worden sein, seine Leiche ist teilweise verkohlt. Die weiteren Heiminsassen – zehn betagte Damen – werden von einem 28-jährigen Pfleger aus dem Haus evakuiert. Der Mann erleidet dabei eine Rauchgasvergiftung.

– 14. April 1995: Ein vergessenes Bügeleisen in einem Grazer Altersheim kostet einer 94-jährigen Bewohnerin das Leben. Der Brand bricht im Keller des Gebäudes aus. Die restlichen zehn Bewohner des Heimes werden ins Krankenhaus gebracht.

– 1. Jänner 2004: Ein Bewohner eines Seniorenheimes in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf) schläft mit einer brennenden Zigarette ein, worauf sein Bett in Flammen aufgeht. Der 56-jährige gehbehinderte Frühpensionist erleidet lebensgefährliche Verbrennungen. Rund ein Dutzend anderer Senioren werden sicherheitshalber vorübergehend evakuiert.

– 20. März 2005: Ihren schweren Verbrennungen ist eine 88-jährige Pensionistin aus Wels in Oberösterreich erlegen, die sich am Freitag in einem Seniorenheim mit einer Zigarette selbst angezündet hatte. Drei Mitarbeiter des Heimes finden die Frau am Freitag gegen 13.45 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hat sie bereits “lichterloh gebrannt”. Die Betreuer löschen das Feuer mit einer Decke und erleiden dabei selbst Rauchgasvergiftungen.

– 25. Dezember 2006: Bei einem Feuer in Wien-Favoriten werden durch eine vergessene Kerze in einer Wohnung im ersten Stock wurden fünf Heimbewohner leicht verletzt. Aufgrund der beherzten und raschen Reaktion einer 91-Jährigen wird am gleichen Tag im Seniorenwohnheim in Saalfelden (Pinzgau) ein schwerer Brand verhindert. Die betagte Dame reißt den brennenden Adventkranz samt Tischdecke vom Tisch und wirft die Gegenstände vom Balkon in den Schnee, wo die Flammen ausgehen.

– 21. März 2007: Im Seniorenheim in Salzburg-Nonntal bricht kurz vor 1.00 Uhr ein Glimmbrand aus. Ein Bett der Krankenabteilung fängt Feuer. Vier Personen werden vom Roten Kreuz mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Landeskrankenhaus gebracht. Das Feuer wurde vermutlich durch eine brennende Zigarette ausgelöst.

– 8. Februar 2008: Elf Tote und sechs Verletzte fordert ein verheerender Brand in einem Altersheim in Egg (Bregenzerwald). Alle Opfer sterben an Rauchgasvergiftungen. Das Feuer ist im ersten Obergeschoß in einem der hinteren Zimmer ausgebrochen.

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