Christiane Goller wird Doppelleiterin von RSO und Radiokulturhaus
Damit habe ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz einem Vorschlag von ORF-Hörfunkdirektor Willy Mitsche zugestimmt, der auch eine “die Zukunft des RSO absichernde Strukturveränderung” bedeute, hieß es in einer Aussendung.
Das RSO werde mit Jahresende dem Radiokulturhaus unter der Leitung von Christiane Goller “zugeordnet”, “dadurch sollen in verschiedensten Bereichen Synergien beim Management und der Entwicklung beider Kulturinstitutionen ermöglicht werden.” Während der karenzbedingten kurzen Auszeit von Goller wird der neue Ressortleiter der Redaktion Musik von Ö1, Christian Scheib, das Management des RSO betreuen.
“Christiane Goller ist eine erfolgreiche und anerkannte, hervorragend vernetzte Kulturmanagerin. Ich freue mich sehr, dass hier eine weitere Frau für eine Führungsposition im ORF gewonnen werden konnte”, wird Wrabetz in der ORF-Aussendung zitiert. Für ORF-Hörfunkdirektor Mitsche ist dies “eine tiefgreifende und zukunftsorientierte Strukturveränderung”, die er “nach vielen Gesprächen, intensiven Überlegungen und in der festen Überzeugung, dass das RSO ein unverzichtbarer Bestandteil des ORF und der österreichischen Kulturlandschaft ist”, vorgeschlagen habe.
“Ich halte das für eine schlechte Lösung”, meint dagegen RSO-Chefdirigent Bertrand de Billy, der bei seiner vormittägigen Pressekonferenz von der Entscheidung nichts gewusst hatte, in einer ersten Reaktion gegenüber der APA. Er schätze Goller als Radiokulturhausleiterin sehr und habe mit ihr auch ein Gespräch über ihre mögliche Leitung des RSO geführt. “Danach habe ich ihr gesagt, dass ich denke, dass sie das nicht kann. Das habe ich auch Generaldirektor Wrabetz mitgeteilt. Für mich ist das ein Zeichen der Missachtung des Orchesters: Das ist kein professioneller Manager mit Orchestererfahrung.” Die angesprochenen Synergien könne er nicht erkennen. Ein schriftliches Konzept von Goller habe er nie gesehen, und “das Konzept von Herrn Mitsche lautet: sparen.”