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Christian Kern baut Regierungsteam im großen Maßstab um

Kern baut um.
Kern baut um. ©APA
Christian Kern wird neuer SPÖ-Chef und damit wohl auch 13. Bundeskanzler der Zweiten Republik. Mit der burgenländischen SPÖ hat sich am Donnerstag nun die vorletzte Länder-Organisation hinter den bisherigen ÖBB-Vorstand gestellt und auch aus Wien regt sich langsam Zustimmung.
Kern wird neuer Kanzler

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), der ja die Kandidaten-Suche leitet, war lange Zeit eine Vorliebe für seinen Ottakringer Bezirkspartei-Freund Gerhard Zeiler nachgesagt worden. Diese Option ist seit Mittag endgültig vom Tisch. Zeilers Sprecher sagte der APA, dass der internationale Medien-Manager nach einem Treffen mit dem Stadt-Chef nicht für eine Kampfabstimmung gegen Kern zur Verfügung stehe.

Kern-Nominierung nur noch Formsache

Realistisch hatte der ehemalige ORF-Generalintendant auch keine Chance mehr, war das Kern-Lager in den vergangenen Tagen doch immer weiter gewachsen. Die burgenländische SPÖ, die sich lange zurückgehalten hatte, fasste am Donnerstag im Landesparteivorstand nun einen einstimmigen Beschluss pro Kern: “Er ist ein absoluter Profi und so wie er die Österreichischen Bundesbahnen gut gemanagt hat, wird er auch die Republik gut managen”, zeigte sich Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) überzeugt.

Damit haben alle Landesparteien außer Wien sowie auch die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter Kern ihren Segen gegeben, seine Nominierung bei einer Sitzung der Findungsgruppe mit allen Parteispitzen Freitagvormittag im Wiener Rathaus ist somit nur noch Formsache.

Mitterlehner will rasch Gespräche führen

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) will dann rasch Gespräche mit dem neuen Chef aufnehmen. Geht alles glatt, wird Kern am Dienstag vom SPÖ-Vorstand als Parteivorsitzender designiert, Mittwoch früh von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt, leitet danach gleich seinen ersten Ministerrat und stellt sich zu Mittag dem Nationalrat vor.

Regierungsteam vor größerer Umbildung

Wie das Kabinett Kern I aussehen wird, ist vorerst noch Gegenstand von Spekulationen. Als fix gilt, dass er zumindest an einigen personellen Schrauben drehen wird. Donnerstagvormittag verbreitete sich zunehmend das Gerücht, dass Wiens Sozialstadträtin Sonja Wehsely, eine Vertreterin des linken Parteiflügels, als Gesundheitsministerin in die Bundesregierung aufrücken könnte.

Amtsinhaberin Sabine Oberhauser könnte dann das Sozialministerium übernehmen, wenn der dortige Ressortchef Alois Stöger in die oberösterreichische Landespolitik wechseln sollte. Einer von den beiden dürfte jedenfalls den Sozialbereich überantwortet bekommen. Als Ablösekandidat gilt jedenfalls Infrastrukturminister Gerald Klug, sein Ressort soll Jörg Leichtfried übernehmen – derzeit in der Steiermark Landesrat für Umwelt, Verkehr und Sport. Ebenfalls ihres Postens nicht sicher sein können sich Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek sowie Kanzleramtsminister Josef Ostermayer. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil bleibt höchstwahrscheinlich.

(APA/Red.)

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