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Christenverfolgung: Wiener Gebäude erstrahlen blutrot

Zahlreiche Kirchen und Gebäude werden in Rot erstrahlen.
Zahlreiche Kirchen und Gebäude werden in Rot erstrahlen. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Um auf das Schicksal verfolgter Christen aufmerksam zu machen, erstrahlen am Mittwochabend in Österreich zahlreiche Gebäude blutrot, darunter auch das Parlament und das Bundeskanzleramt in Wien.

Die Aktion "Red Wednesday" wird vom internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" organisiert. Die Organisation will damit auf das Schicksal von Millionen verfolgten, unterdrückten und bedrohten Christinnen und Christen weltweit aufmerksam machen.

"Red Wednesday" macht auf Christenverfolgung aufmerksam

Weltweit werden in zahlreichen Ländern hunderte berühmte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude blutrot angestrahlt, wie "Kirche in Not" auf seiner Webseite mitteilte. Seit zwei Jahren gibt es die Aktion auch in Österreich. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 60 Pfarren, Klöster und öffentlichen Einrichtungen daran. Heuer sollen es laut der Organisation knapp 100 Gebäude sein.

Auch das Bundeskanzleramt beteiligt sich heuer auf Initiative der für den Kultusbereich zuständigen Kanzleramtsministerin Susanne Raab an der Aktion, wie diese am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Damit solle "ein Zeichen der Solidarität mit den weltweit verfolgten Christinnen und Christen" gesetzt werden, so Raab, die aus diesem Anlass am Dienstag Vertreter von "Kirche in Not" zu einem Austausch ins Bundeskanzleramt einlud. "Es ist erschreckend, dass in etwa 50 Staaten der Erde auch heute noch mehr als 200 Millionen Christinnen und Christen nur aufgrund ihres Glaubens unterdrückt, verfolgt oder sogar getötet werden", erklärte die Ministerin.

Außenminister Michael Linhart (ÖVP) erklärte mit der Teilnahme seines Ressorts an der Aktion am Mittwoch "zeigen auch wir uns am heutigen Red Wednesday solidarisch mit den Millionen verfolgten Christinnen und Christen weltweit". Niemand dürfe aufgrund seines Glaubens diskriminiert, verfolgt oder gar verletzt werden, so Linhart in einer Stellungnahme.

Christentum am stärksten verfolgte Religion weltweit

Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) sprach in einer Aussendung vor einer besorgniserregenden Entwicklung und forderte vermehrte Aufmerksamkeit für das Thema. "Ein Christ zu sein, war noch nie so gefährlich wie heute." Das Christentum sei die am stärksten verfolgte Religion weltweit, so Hofer und forderte, religiös-extremistischen Ideen wie dem "Politischen Islam" müsse entschieden entgegentreten werden.

Im Wiener Stephansdom, der am Mittwochabend ebenfalls Rot bestrahlt wird, findet um 19.00 Uhr ein Gottesdienst statt. Der nigerianische Priester Ikenna Okafor soll dabei über die Lage der Christen in Nigeria berichten.

Lage in Nigeria besonders schlimm

Über die Situation in Nigeria ist die Organisation "Kirche in Not" besonders besorgt. Dort seien 2021 bisher zwei kirchliche Mitarbeiter ermordet und sieben entführt worden, so Kathpress.

"Kirche in Not" berichtet außerdem von einer weltweit zunehmenden Gefährdung von Priestern, Ordensleuten und Missionaren. Im laufenden Jahr seien 17 von ihnen ermordet und 20 entführt worden, teilte das internationale katholische Hilfswerk mit. Auch in Europa komme es zu Übergriffen.

(APA/Red)

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