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Chinesische Polizei beschlagnahmt Wildtiere

Nach der Identifikation der Zibetkatze als möglicher Sars-Infektionsquelle haben die chinesischen Behörden mit Großrazzien auf Tiermärkten begonnen.

In den vergangenen zwei Tagen beschlagnahmten Polizisten in der Provinz Guangdong mehrere tausend Wildtiere, berichteten die chinesische Nachrichtenagantur Xinhua und Behördenvertreter am Mittwoch. Allein am Flughafen Baiyun in der Provinzhauptstadt Guangzhou seien es mehr als 10.000 Tiere gewesen, meldete Xinhua.

Auf den großen Tiermärkten in der Region stellten Polizisten Händler schon beim Entladen ihrer Lastwagen, zogen Lizenzen ein und konfiszierten Ware, darunter mehr als 260 wilde Fasane, rund 50 Füchse, Dutzende Kraniche, Sperber, Marder und kiloweise Schlangen. Ein Mitarbeiter der Forstpolizei kündigte die Fortsetzung der Razzien für Mittwoch an; am Donnerstag sollten Restaurants und Hotels überprüft werden.

Der Verkauf von Wildtieren vornehmlich zum Verzehr ist in China ein lukratives Geschäft. Nach Angaben von Xinhua machen die Händler allein auf vier Märkten in Guangzhou täglich einen Gewinn von insgesamt mehr als umgerechnet 100.000 Euro.

Wildtiere als mögliche Infektionsquelle waren ins Visier der Behörden geraten, nachdem Wissenschafter aus Hongkong erklärten, sie hätten das Sars auslösende Coronavirus bei Zibetkatzen festgestellt. Die Schleichkatzen gelten in Südchina als Delikatesse. Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) war im vergangenen November in Guangdong ausgebrochen.

Am Mittwoch meldete das chinesische Gesundheitsministerium vier weitere Fälle der Lungenkrankheit. Vier Menschen seien zudem an Sars gestorben. Es war die bisher niedrigste Sars-Quote in China an einem Tag seit dem 20. April. Die Zahl der Sars-Toten in China stieg damit auf insgesamt 325. Amtlichen Angaben zufolge sind 5.323 Menschen infiziert.

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