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Chinesen kopieren die Vorarlberger Firma Julius Blum Beschläge

Die Homepage von "bulm" sieht der des Höchster Beschlägeunternehmens Blum zum Verwechseln ähnlich.
Die Homepage von "bulm" sieht der des Höchster Beschlägeunternehmens Blum zum Verwechseln ähnlich. ©Screenshot bulm
Peking, Höchst. - Das Kopieren von Produkten steht in China an der Tagesordnung. Die Firma Blum in Höchst muss sich derzeit vor Gericht mit einem ganz hartnäckigen Marken-Piraten auseinandersetzen.
Chinesen kopieren die Firma Blum: "bulm"
Top 100: Blum räumt doppelt ab

In erster Instanz hat ein chinesisches Gericht einer Klage der Firma Blum wegen Markenverletzung bereits im Juni Recht gegeben. Laut Bernhard Hirt, Marketingverantwortlicher des Höchster Beschlägeunternehmens, ist das bis dato auch der letzte Stand der Dinge. Doch das chinesische Unternehmen – das unter dem Namen “Bulm” firmiert und in der Provinz Guandong ansässig ist – zeigt sich offensichtlich unbeeindruckt.

Aus Blum wird in China “bulm”

Auf den ersten Blick sind fast keine Unterschiede zur Firmenhomepage der Firma Blum in Höchst zu erkennen. Die firmeneigene Homepage “bulm.com.cn” präsentiert sich im Blum-Look: Das Logo ist praktisch ident und es werden sogar die gleichen Schriftarten verwendet bis hin zum typischen Blum-Orange. So werben die Chinesen für ihre Produkte und buhlen um Kunden. “Justitias Mühlen” scheinen in China also nicht besonders schnell zu mahlen – in diesem Fall zum Nachteil des Vorarlberger Beschlägeherstellers.

Kopieren als Kunstform

Kopieren wird von vielen Chinesen nicht als Straftat sondern als Kunstform angesehen. Umso genauer die Kopie umso höher das Ansehen. Mit diesem Problem kämpfen vor allem westliche Industrieunternehmen schon seit vielen Jahren, da jedes Jahr zig Millionen Euro und Dollar für die Sicherung von Patenten ausgegeben wird.

Chinese kopiert HMBC

“Kopiert” zu werden, kann allerdings auch schmeichelhaft sein. Zumindest im Fall des “Hollstuonarmusigbigbandclub”. Die Vorarlberger Musikgruppe HMBC war von der Kopie ihres Hits “Vo Mello bis ge Schoppernou” eher angetan und belustigt. Ein Chinese namens Zhen hat seine Version des Chart-Hits auf YouTube (VOL.AT berichtete) gestellt, wofür er schon fast 10.000 Views einheimsen konnte. (MSP)

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