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Chinas Staats- und Parteichef in Moskau

Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao ist auf seiner ersten Auslandsreise nach der Übernahme des Präsidentenamtes am Montag in Russland eingetroffen.

Hu, der von Außenminister Li Zhaoxing und Handelsminister Lu Fuyuan begleitet wird, sollte noch am Abend in Moskau zu einem informellen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenkommen, teilte der Kreml mit. Für Dienstag seien die offiziellen russisch-chinesischen Gespräche geplant. China ist „traditionell ein außerordentlich wichtiger Partner für Russland“, sagte Putins Berater Sergej Prichodko.

Hu war als Nachfolger von Jiang Zemin im November 2002 zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und in diesem März zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Sein Vorgänger zieht als Vorsitzender der mächtigen Militärkommission weiter die Fäden. In Moskau will Hu am Gipfel der so genannten „Shanghai-Sechs“ – Russland, China, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Usbekistan – teilnehmen. Diese Organisation hat eine Sicherheitspartnerschaft in Zentralasien zum Ziel. Die Teilnehmerstaaten wollen auch die militärischen Aktivitäten zur Bekämpfung des „separatistischen Terrorismus“ koordinieren. Das Bündnis war auf russisch-chinesische Initiative insbesondere zur Abwehr der Gefahren des islamischen Fundamentalismus und Separatismus in Zentralasien geschlossen worden. Die Mitglieder einigten sich auf einen gemeinsamen Aktionsplan gegen militante ethnische und religiöse Gruppen.

Peking geht seit Jahren gegen separatistische islamische Bewegungen im Westen des Landes vor. Die Region Xinjiang (Sinkiang), die Chinas Atomanlagen und Raketenabschussbasen beherbergt, ist mehrheitlich von Uiguren und anderen nicht-chinesischen moslemischen Völkern bewohnt und wurde von schweren Unruhen erschüttert. Neben dem Turkvolk der Uiguren leben auch Kirgisen, Kasachen und Tadschiken – deren Landsleute in der früheren Sowjetunion heute über eigene Staaten verfügen – unter chinesischer Herrschaft.

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