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China: Zwölf Tote bei Explosion in einem Bus

Bei einer Explosion in einem Bus sind am Donnerstag im Nordwesten Chinas mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar.

Die Detonation habe den Bus in der autonomen Region Xinjiang regelrecht zerrissen, berichteten die örtliche Polizei und staatliche Medien.

Acht Insassen starben sofort, vier weitere erlagen in einem Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Mindestens zwei weitere Menschen seien schwer verletzt worden. Die Explosion ereignete sich auf der Nationalstraße zwischen den Städten Karamay and Usu rund 200 Kilometer von der Grenze zu Kasachstan entfernt.

Ein Polizeioffizier sagte zu Vermutungen, es könne sich um einen Terroranschlag in der hauptsächlich von Muslimen bewohnten Provinz handeln: „Niemand ist autorisiert, irgendetwas zu sagen. Dies ist vertraulich.“

Die Provinz Xinjiang zählt zu den Armenhäusern Chinas und gilt als ethnischer Konfliktherd. Fast die Hälfte der 17,5 Millionen Einwohner sind moslemische Uiguren, knapp 40 Prozent Han-Chinesen. Seit sich Peking die Provinz 1955 als „Autonome Region“ einverleibte und Han-Chinesen ansiedelte, kämpfen die Uiguren für die Unabhängigkeit des ehemaligen Ostturkestans.

Menschenrechtsorganisationen warfen der chinesischen Führung in den vergangenen Jahren immer wieder die brutale Unterdrückung Xinjiangs mit Hilfe von systematischer Folter, Massenverhaftungen und Todesurteilen gegen moslemische Separatisten vor. Peking macht im Gegenzug militante Unabhängigkeitskämpfer für rund 260 Terroranschläge mit 162 Toten seit 1990 verantwortlich.

Die Autonome Region Xinjiang

Die Provinz Xinjiang zählt zu den Armenhäusern Chinas und gilt zugleich als ethnischer Konfliktherd. In einem Gebiet, das fast fünf Mal so groß ist wie Deutschland, leben nur etwa 17,5 Millionen Menschen. Fast die Hälfte sind moslemische Uiguren, knapp 40 Prozent Han-Chinesen. Die rund acht Millionen Uiguren sind sprachlich und kulturell eng mit den Türken verwandt.

Auch Kasachen, Mongolen, Tadschiken und Kirgisen gehören zu dem Völkergemisch des in den vergangenen Jahren zunehmend auch von deutschen Touristen besuchten Wüstengebietes entlang der früheren Seidenstraße. Hauptstadt ist Urumqi.

Seit sich Peking die Provinz 1955 als „Autonome Region“ im äußersten Nordwesten einverleibte und Han-Chinesen ansiedelte, kämpfen die Uiguren für die Unabhängigkeit des ehemaligen Ostturkestans. Peking macht die Separatisten für mehr als 260 Anschläge mit 162 Toten seit 1990 verantwortlich und hat vier uigurische Gruppen zu terroristischen Vereinigungen erklärt.

Menschenrechtsorganisationen warfen Chinas Führung wiederholt die brutale Unterdrückung Xinjiangs mit Hilfe von Folter, Massenverhaftungen und Todesurteilen gegen die muslimischen Separatisten vor. Seit Mitte der 90er Jahre sollen nach Angaben von Amnesty International über 100 Uiguren hingerichtet worden sein.

Die Region, die ein Sechstel der Fläche Chinas und ein Viertel seiner Außengrenze umfasst, ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Gold und Uran. Es werden große Vorkommen von Erdöl und Erdgas vermutet. Die Uiguren verlangen eine angemessene Beteiligung an den Reichtümern der Region.

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