AA

China wirft Dalai Lama Kollaboration vor

Die chinesische Regierung hat dem Dalai Lama in einem Zeitungskommentar vorgeworfen, mit dem US-Geheimdienst CIA zusammen zu arbeiten und eine Rebellen-Armee in Nepal aufzubauen.

Der am Mittwoch im englischsprachigen „China Daily“ veröffentlichte Artikel droht die Gespräche zwischen den beiden Parteien über die Zukunft der Provinz Tibet zu belasten.

Das religiöse Oberhaupt der Tibeter habe sowohl mit dem indischen Militär als auch mit der CIA kollaboriert, um spezielle indisch-tibetische Grenztruppen aufzubauen, schrieb die Zeitung, die als Sprachrohr der chinesischen Regierung gilt. Ziel sei gewesen, dass bewaffnete Soldaten wieder nach Tibet vordringen. Zudem habe der Friedensnobelpreisträger im Ausland Organisationen aufgebaut, die den Separatismus anheizen. „Was er verfolgt, ist ein Schwindel“, hieß es. Zwischen der vom Dalai Lama propagierten weitgehenden Autonomie und einem unabhängigen Tibet bestehe kein Unterschied. Die Unabhängigkeit bliebe das letztendliche Ziel des Dalai Lamas.

Die Exilregierung unter dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter bezeichnete den Zeitungsartikel als „bedauerlich“. Er stelle die Aufrichtigkeit des Dalai Lamas in Frage.

China hatte Tibet 1950 besetzt. Nach einem gescheiterten Aufstand floh der Dalai Lama 1959 ins Exil nach Indien und steht seitdem der Exilregierung mit Sitz in der Stadt Dharamsala vor. Bei Gesprächen zwischen Gesandten des Dalai Lamas und der chinesischen Regierung wurden bisher Fortschritte erzielt. Zuletzt hat er sich wiederholt für einen Kompromiss ausgesprochen, der mehr Autonomie für Tibet aber keine Unabhängigkeit vorsieht.

Einem 1997 in der Zeitung „Chicago Tribune“ veröffentlichten Bericht zufolge bildete die CIA nach der Flucht des Dalai Lamas 400 Exiltibeter auf Militärstützpunkten aus. Diese wurden in Tibet in einem erfolglosen Kampf gegen die Kommunisten eingesetzt. Das Engagement der US-Regierung endete 1968.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • China wirft Dalai Lama Kollaboration vor
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen