Nach der US-Androhung weiterer Sanktionen gegen den Iran hat sich China für eine diplomatische Lösung des Atomstreits mit Teheran ausgesprochen. Aus Sicht Pekings seien Dialog und Verhandlungen in der Angelegenheit "der angemessene Weg", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Jiang Yu, am Dienstag in Peking. Es gebe "noch Raum für diplomatische Bemühungen, und wir hoffen, dass sich alle Beteiligten eine flexiblere und pragmatischere Politik aneignen".
Ein Sprecher des Weißen Hauses hatte am Montag erklärt, der Iran habe weiterhin die Möglichkeit, den internationalen Forderungen hinsichtlich seines Atomprogramms nachzukommen. Anderenfalls werde die US-Regierung mit ihren Partnern die nächsten Schritte besprechen, zu denen auch weitere Sanktionen gegen den Iran zählen könnten. Die USA, China sowie die drei übrigen Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat und Deutschland gehören zu der Sechsergruppe, die mit Teheran über das iranische Atomprogramm verhandelt.
Teheran hatte am Wochenende ein Ultimatum für die etappenweise Anreicherung iranischen Urans im Ausland bis Ende Jänner gestellt. Sollte die internationale Gemeinschaft das Ultimatum verstreichen lassen, will der Iran das Uran selbst anreichern. Einen Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO bzw. IAEA) zur Urananreicherung im Ausland hatte Teheran abgelehnt.