AA

China: Sars-Patientin wieder entlassen

In China ist jene Sars-Patientin, die vermutlich mehrere Personen mit der gefährlichen Lungenkrankheit angesteckt hat, aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Die 26-Jährige verließ die Klinik in der Provinz Anhui am Montag, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Sie war dort seit 4. April behandelt worden.

Die Behörden gehen davon aus, dass sich die Frau in einem Forschungslabor mit dem Sars-Erreger infiziert hat. Sie steckte unter anderem ihre 53-jährige Mutter an, die vor rund zwei Wochen an der Krankheit starb. Es handelte sich um den ersten Sars-Todesfall in diesem Jahr.

Insgesamt wurden in China in den vergangenen Wochen neun Fälle von Sars bestätigt. Sie standen alle in Zusammenhang mit dem Pekinger Labor, in dem Proben des Sars-Erregers zu Forschungszwecken aufbewahrt werden.

Unter Wissenschaftern sorgte der neuerliche Ausbruch der Erkrankung international auf Aufsehen. Immerhin infizierte sich die 26-jährige Song – nur ihr Vorname wurde bekannt gegeben – im führenden chinesischen Labor am nationalen Zentrum für Krankheitskontrolle und Vorsorge in Peking.

Das selbe galt auch für einen 31-jährigen Wissenschafter in dem Labor. Die 26-Jährige war auch noch dazu zwei Mal zu ihrer Familie auf dem Land gereist. Ins Spital war sie zunächst nur kurz aufgenommen worden. Ihre Mutter hatte sie bei einer Bahnreise infiziert. Diese starb schließlich am 19. April.

Robert Dietz, Sprecher des Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Peking, wurde in der US-Wissenschaftszeitschrift „Science“ zitiert, wonach die beiden neuen Fälle ein Zeichen für „systematische oder verfahrenstechnische Fehler“ in dem Labor sein könnten. Das sollte gerade in einer solchen Einrichtung nicht möglich sein.

Im vergangenen Jahr starben weltweit 774 Menschen an der Lungenkrankheit. Mehr als 8.000 Personen erkrankten.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • China: Sars-Patientin wieder entlassen
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.