AA

China: Katholische Priester verschleppt

In der Volksrepublik China ist wieder ein katholischer Priester festgenommen worden. Ein Geistlicher der römisch-katholischer Untergrundkirch sei nach einem Gottesdienst verschleppt worden.

Zhao Kexun, Geistlicher der römisch-katholischen Untergrundkirche, sei am Mittwoch nach einem Gottesdienst in der Provinz Hebei auf dem Heimweg von Behördenvertretern verschleppt worden, teilte die in den USA ansässige „Kardinal-Kung-Stiftung“ mit. Wo sich der 75-Jährige derzeit befinde, sei nicht bekannt. Im vergangenen Dezember war der Bischof derselben Diözese, Julius Jia Zhiguo, in der Präfektur Xuanhua verhaftet worden.

Offiziell zugelassen ist in der Volksrepublik nur die staatlich kontrollierte „Katholische Patriotische Vereinigung“, die ihre Bischöfe selbst wählt und keine Beziehungen zum Vatikan unterhalten darf. Die romtreue Untergrundkirche wird als „subversive Organisation“ verfolgt. Mehrere Bischöfe und zahlreiche Priester befinden sich in Arbeitslagern. Sie werden von den KP-Behörden als „vom Ausland gesteuerte feindliche Elemente“ eingestuft. Der „patriotische“ Klerus war 1957 von Papst Pius XII. als „schismatisch“ exkommuniziert worden. 1999 stimmte der Vatikan aber erstmals einer „patriotischen“ Bischofsweihe zu. In der Provinz Hebei waren vor einigen Monaten acht papsttreue katholische Untergrundpriester sowie zwei Seminaristen verhaftet worden.

Die Kardinal-Kung-Stiftung trägt den Namen des im Jahr 2000 im Exil in den USA 98-jährig verstorbenen chinesischen Kardinals und ehemaligen Erzbischofs von Shanghai, Ignatius Gong Pinmei (in alter Transskription: Kung Pin-mei), der 33 Jahre in kommunistischer Haft verbracht hatte.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • China: Katholische Priester verschleppt
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.