China sieht sich nach den Worten seines Regierungschefs Wen Jiabao derzeit nicht in der Lage, die Todesstrafe abzuschaffen. Die gegenwärtige Situation im Land erlaube es nicht, die Höchststrafe zu streichen.
Das sagte Wen am Montag vor Journalisten in Peking. Gleichzeitig aber stellte er eine Justizreform in Aussicht, nach der die Todesurteile künftig vom Obersten Gericht überprüft werden und nicht mehr, wie bisher, von den Oberen Provinzgerichten.
In der Volksrepublik werden derzeit weltweit die meisten Todesurteile gefällt. Zwar ist die genaue Zahl der Urteile und ihrer Vollstreckung Staatsgeheimnis; nach Schätzungen chinesischer Experten aber werden jährlich mindestens 10.000 Menschen in der Volksrepublik hingerichtet.