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China: Gletscher schmelzen „alarmierend“ schnell

Chinas Gletscher schmelzen immer schneller. Die Eismasse sei in den vergangenen vier Jahrzehnten um sieben Prozent zurückgegangen, berichteten Forscher der chinesischen Akademie der Wissenschaften in einer Langzeitstudie.

Das Team warnte vor möglichen katastrophalen Folgen durch die übermäßige Eisschmelze für das globale Ökosystem. Bis zum Jahr 2050 könnten demnach 64 Prozent der chinesischen Gletscher weggetaut sein. Bei der jetzigen „alarmierenden Geschwindigkeit“ wären 2100 alle verschwunden.

China hat die Hälfte aller Gletscher in Asien und weltweit einen Anteil von 15 Prozent. Die Fläche habe über vier Jahrzehnte um 5,5 Prozent abgenommen, während 389 Millionen Kubikkilometer Eis weggetaut seien. Die Bevölkerung im Westen des Landes, wo knapp ein Viertel aller Chinesen lebt, dürfte durch die Gletscherschmelze ernsthaft betroffen werden, warnen die Studienautoren. Während kurzfristig zwar mehr Wasser zur Verfügung stehe, sei langfristig eine weitere Wüstenbildung unausweichlich.

Der Rückgang der Gletscher habe sich besonders in den vergangenen zehn Jahren beschleunigt, sagte Forscher Yao Tandong der Tageszeitung. Zum Beispiel sei der Gletscher am Oberlauf des Jangtse- Stromes auf dem Qinghai-Tibet-Plateau über 13 Jahre um 750 Meter zurückgegangen, fanden Experten in der Südwestprovinz Yunnan heraus. In den 20 Jahren davor seien es nur 500 Meter gewesen.

Dem Bericht zufolge haben an der Studie seit 1978 mehr als 50 Gletscherforscher teilgenommen. Es sei die bisher umfangreichste Arbeit zu dem Problem, berichtete Shi Yafeng von der Wissenschaftsakademie über die 2.699 Seiten lange Studie.

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