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China gibt Afrika Milliarden-Kredite

China will seine Unterstützung für die Staaten Afrikas deutlich ausbauen. Sein Land werde bis 2009 die Finanzhilfen verdoppeln und einen Teil der Schulden streichen.

Das kündigte Präsident Hu Jintao am Samstag beim Chinesisch-Afrikanischen Gipfeltreffen in Peking an. Zahlen nannte er jedoch nicht.

An dem Treffen unter dem Motto „Freundschaft, Frieden, Zusammenarbeit und Entwicklung“ nahmen mehr als 40 Staats- und Regierungschefs des schwarzen Kontinents teil, unter ihnen auch die umstrittenen Präsidenten von Sudan und Simbabwe, Omar al-Bashir und Robert Mugabe.

„China wird immer Afrikas guter Freund, Partner und Bruder sein“, sagte Hu zum Auftakt des zweitägigen Gipfels. Er kündigte eine Reihe weiterer Maßnahmen zur Stützung der afrikanischen Wirtschaft an. Unter anderem werde die Volksrepublik drei Milliarden Dollar (etwa 2,35 Milliarden Euro) in Form von zinsgünstigen Krediten bereitstellen.

Darüberhinaus werde China die Schulden der ärmsten Staaten in zinslose Kredite umwandeln und seinen Markt für afrikanische Importe weiter öffnen: So solle die Zahl der Produktgruppen, für die China auf Einfuhrzölle verzichtet, von derzeit 190 auf 440 erhöht werden. In den nächsten Jahren werde China zudem mehrere Handels- und Wirtschaftszonen in Afrika aufbauen und Investitionen chinesischer Unternehmen mit fünf Milliarden Dollar unterstützen.

Peking wird nach Angaben Hus weiter Schulen und Krankenhäuser bauen. Hu sagte auch zu, Fachkräfte und Freiwillige nach Afrika zu schicken sowie 15.000 Afrikaner auszubilden.

Die Volksrepublik strebt seit Jahren einen Ausbau ihres Einflusses auf dem afrikanischen Kontinent an. In den vergangenen zehn Jahren hat sich Chinas Handelsvolumen mit Afrika verzehnfacht; in diesem Jahr dürfte es bei mehr als 50 Milliarden Dollar liegen. Interessant für den asiatischen Wirtschaftsriesen sind vor allem Afrikas Rohstoffe, mit denen er einen Teil seines rasant wachsenden Energiebedarfs abdecken will.

China sieht sich bei der Erschließung von Zugängen zu Öl-, Rohstoff- und Absatzmärkten in Afrika allerdings Vorwürfen der Ausbeutung und eines modernen Kolonialismus gegenüber.

Gleichzeitig verfolgt China eine strikte Politik der Nichteinmischung, auch repressiven Regierungen gegenüber. Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir begrüßte am Samstag ausdrücklich Chinas Mangel an „politischen Ambitionen“. Er dankte erneut der Führung in Peking, dass sie Ende Juli den UN-Beschluss zur Entsendung einer Blauhelmtruppe in die westsudanesische Krisenregion Darfur nicht mitgetragen hatte.

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