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China: Aids-Infizierte verlieren Job

Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas zwingt die Beschäftigten im Gastronomiegewerbe zu jährlichen Aids-Tests. Die mit der Immunschwächekrankheit infizierten Personen sollen entlassen oder versetzt werden.

Die kostenlosen Tests, die seit Montag vorgeschrieben sind, sollten sicherstellen, dass die Betroffenen die notwendige Behandlung bekämen, sagte Wang Yinsheng vom Zentrum für Aids-Vorsorge in Yunnan. Zudem könne die Ausbreitung der Krankheit so eingedämmt werden.

Ein Mitarbeiter der Aids-Behörde der Vereinten Nationen (UNAIDS) in Peking sagte hingegen, verbindliche Aids-Tests habe es schon vor einigen Jahren in Thailand gegeben. Damals habe sich gezeigt, dass es viel effektiver sei, für den Gebrauch von Kondomen zu werben. Die UN befürworteten Aids-Tests sehr, allerdings müssten sie freiwillig sein, sagte der Landeskoordinator von UNAIDS, Joel Rehnstrom, der AP. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) befürchte auch, dass die obligatorischen Tests am Arbeitsplatz zu Diskriminierung führen können. „Ich halte dies für eine Besorgnis erregende Entwicklung“, sagte Rehnstrom.

Von der neuen Regelung sind Beschäftigte in Hotels, Schwimmbädern, Nachtclubs und anderen Unterhaltungsstätten betroffen. Die Behörden würden nicht auf der Entlassung der Infizierten bestehen, sagte Wang. Er deutete an, sie könnten auch auf Arbeitsplätze versetzt werden, wo sie keinen Kontakt zur Öffentlichkeit haben.

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