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China: 166 Tote bei Grubenunglück befürchtet

Das schwere Grubenunglück am Sonntag in China hat voraussichtlich 166 Bergleuten das Leben gekostet. Bis Montag Früh wurde der Tod von 25 Kumpeln bestätigt, doch gab es keine Hoffnung mehr für die 141 Verschütteten.

Die Tageszeitung „China Daily“ zitierte einen Funktionär, der an der Bergung beteiligt ist, es gebe keine Luft in dem Bereich unter Tage, wo die Vermissten seien. Damit wäre die Tragödie in der Chenjiashan Grube nahe Tongchuan in der Provinz Shaanxi das schwerste Grubenunglück in China seit Jahren.

Nach der Explosion am Sonntag etwa 8.000 Meter vom Eingang entfernt behinderten hohe Gaskonzentrationen das Vorankommen der Bergungstrupps. Zudem erschwerten dichte Rauchschwaden die Suche nach den Verschütteten. Die Rettungstrupps seien nur wenige Hundert Meter in die Stollen vorgedrungen, bevor dichter Rauch sie gestoppt habe, meldeten staatliche Medien. Zuerst müsse die Ventilation, die schwer beschädigt worden war, wieder hergestellt werden, berichtete Zhao Tiechui, Vizedirektor des Provinzamtes für Produktionssicherheit. Die Provinzregierung ordnete einen Förderstopp in allen Gruben an, die reich an Gasvorkommen sind, um die Sicherheit zu überprüfen. Gas steckt hinter der Hälfte aller Grubenunglücke in China.

Die Explosion überraschte 293 Arbeiter unter Tage. 127 konnten lebend gerettet werden. 43 wurden verletzt, 11 von ihnen schwer. Die meisten erlitten Gasvergiftungen.

Die Tragödie in dem staatlichen Bergwerk ist der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Grubenunglücken in China. Bei vier anderen größeren Unfällen in den vergangenen fünf Wochen sind bereits 265 Bergleute ums Leben gekommen. Der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 4.153 Bergleute getötet.

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