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Chillen auf dem Parkplatz

In der ganzen Innenstadt hatten sich Parkplätze in bunte Oasen verwandelt.
In der ganzen Innenstadt hatten sich Parkplätze in bunte Oasen verwandelt. ©Laurence Feider
Dornbirn feierte den ersten Vorarlberger Parking Day.
Parking Day Dornbirn 2024

Dornbirn. Was auf Dornbirns Straßen alles möglich ist, wenn sie nicht nur zugeparkt sind, zeigte sich am Freitag beim ersten Parking Day. In der ganzen Innenstadt wurden Parkplätze von verschiedenen Akteuren bunt bespielt. Wo sonst Autos abgestellt werden, waren Teppiche ausgerollt, Tische, Stühle und Sofas aufgestellt worden. Es gab Kulinarisches, Musik, Kunst, Literatur, Yoga, Infos und vieles mehr – vor allem aber die Möglichkeit gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Buntes Programm

Dass sich manche Autofahrer trotz Beschilderung nicht davon abhalten ließen, ihren PKW auf einer der gesperrten Parkflächen abzustellen darüber ärgerte sich Juliane Alton: „Wir haben zwei Parkflächen für das Reparaturcafé und die Musikschule reserviert – eine davon können wir jetzt gar nicht nutzen!“ Im Allgemeinen hielten sich die Autofahrer jedoch an die Beschilderungen und nutzten alternative Parkmöglichkeiten. Die Fußgänger jedenfalls freuten sich über die verschiedenen Angebote, genossen Riebel und Apfelmus bei der Lebenshilfe, ließen sich vor dem Rathaus von Karin Amann und Heide-Maria Michelon mit Klangoase und Dichtkunst verzaubern oder entspannten sich bei einer spontanen Yoga-Session mit Jeanette Lausen im Pfarrpark St. Martin.

Literatur und Kreativität

Auch die Stadtbibliothek Dornbirn war mit dabei und präsentierte erstmals ihre mobile Bibliothek. „Wir möchten zukünftig an verschiedenen Orten präsent sein – zum Beispiel im Sommer im Waldbad – und Literatur auch zu den Menschen bringen, die nicht zu uns in die Bibliothek kommen“, erklärte die Leiterin der Stadtbibliothek Dornbirn Johanna Baumgartner. Um Literatur ging es auch beim Stand der Straßenzeitung Marie in der Marktstraße. „Der Parking Day ist eine wunderbare Idee und passt perfekt zu uns als Straßenzeitung. Diesmal sind wir als Redaktion vertreten und laden in einem Mini-Wiener-Kaffeehaus zu einer kleinen Schreibwerkstatt ein“, so Simone Fürnschuß-Hofer. Zum Mitmachen lud ebenso das „s’Fachl“ in der Bahnhofstraße ein, wo Angelika Weiss von „Änni’s Kunsthandwerk“ vorzeigte, welche Kunsthandwerke aus Aquarellen entstehen können.

Gemeinsame Ziele

Weitere Akteure beim ersten Parking Day waren Vorradeln, Radlobby, vlow, Füranand, der Verein Welthaus, die Caritas-Jugendbotschafter*innen für UN-Kinderrechte & SDG und die Dornbirner Jugendwerkstätten. Selbstverständlich hatten auch die Initiatoren der Aktion, die Bürgerinitiative „Stadt.Leben.Dornbirn“ einen Stand, wo sie über ihre Aktivitäten informierten. „Unser Ziel ist es, Dornbirn möglichst rasch in eine gesunde, zukunftsfitte Stadt zu entwickeln, die ein Umfeld bereitstellt, das einen positiven Beitrag zur Gesundheit der Menschen bietet“, sagt Hanspeter Simma. „Während in den Jahren des Wirtschaftswachstums Städte immer mehr für Autos ausgelegt wurden, geht der Trend heute in eine andere Richtung. Städte sollen wieder zu einem lebendigen Treffpunkt für Menschen werden“, ergänzt Martina Hladik.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem WirkRaum Dornbirn statt, wo um 10 Uhr der Startschuss für den ersten Parking Day gegeben wurde, der mit einem Get-together aller Akteure um 16 Uhr seinen Abschluss fand. Mit der Aktion griffen die Initiatoren eine Idee auf, die vor mehr als 20 Jahren in San Francisco ins Leben gerufen wurde und mittlerweile weltweit in rund 150 Städten immer am dritten Freitag im September stattfindet.

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