Mit einem Trauergottesdienst haben am Dienstag in der Offiziersschule der chilenischen Hauptstadt Santiago die Feierlichkeiten zur Beisetzung des früheren Diktators Augusto Pinochet begonnen. Die Zeremonie fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auf dem Vorplatz der Militärakademie drängten sich tausende von Anhängern des am Sonntag im Alter von 91 Jahren gestorbenen Ex-Staatschefs.
Die sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet hatte statt eines Staatsbegräbnisses für den General im Ruhestand nur eine Zeremonie mit militärischen Ehren erlaubt. Als ranghöchste Vertreterin der Regierung nahm Verteidigungsministerin Vivianne Blanlot an dem Gottesdienst teil.
Bis spät in die Nacht hatten tausende Chilenen von Pinochet Abschied genommen. In langen Schlangen warteten sie darauf, an dem in einem offenen Sarg aufgebahrten Leichnam vorbeiziehen zu können. Bis zuletzt war unklar, wo Pinochet nach der Einäscherung seine letzte Ruhe finden würde. Aus Familienkreisen verlautete, dass die Urne mit seiner Asche vermutlich in die Kapelle der Familienresidenz Los Boldos gebracht werde.
Am Vortag war es in der Hauptstadt Santiago wieder zu Unruhen gekommen, als Anti-Pinochet-Demonstranten mit der Polizei zusammenstießen.