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Chile: Pinochet wegen Aktion Condor angeklagt

Gegen den früheren chilenischen Diktator Augusto Pinochet ist am Montag wegen der so genannten Operation Condor Anklage erhoben worden. Zugleich ordnete der chilenische Richter Juan Guzman Hausarrest an.

Im August hatte der Oberste Gerichtshof bereits die Immunität Pinochets zur Untersuchung der „Operation Condor“ aufgehoben, bei der in den siebziger und achtziger Jahren mehrere Regimegegner südamerikanischer Diktaturen verfolgt wurden.

Gegen Pinochet ist Anklage wegen Entführung von neun Regimegegnern erhoben worden. Außerdem muss der 89-Jährige sich wegen des Todes eines Dissidenten im Zusammenhang mit der „Operation Condor“ in den 70er Jahren verantworten. Die Aktion war ein gemeinsamer Plan südamerikanischer Diktaturen, die Opposition zu unterdrücken.

Richter Juan Guzman teilte am Montag weiter mit, dass Pinochet unter Hausarrest gestellt worden sei. Er habe die Entscheidung für einen Prozess nach der Analyse eines Fernsehinterviews getroffen, dass Pinochet einem spanischen Sender gab, sagte Guzman. Dabei habe er sich gedacht, dass der Gesundheitszustand des Ex-Präsidenten ein Verfahren erlaube. Nach Einholung ärztlicher Gutachten erklärte er ihn für verhandlungsfähig.

2001 wurde Pinochet im Fall von 75 Verschwundenen oder Getöteten angeklagt. Wegen seines Gesundheitszustandes wurde ihm aber nicht der Prozess gemacht. In Pinochets Herrschaft von 1973 bis 1990 wurden nach offiziellen Angaben 3.197 Menschen getötet oder verschwanden spurlos.

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