In der Nacht zum Montag sind 43 Polizisten verletzt worden. Das Innenministerium in Santiago de Chile teilte mit, 99 Demonstranten seien festgenommen worden. Sie hatten Steine geworfen und Barrikaden errichtet. Mindestens zwei Bankfilialen wurden beschädigt. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Die Krawalle griffen nach Mitternacht von der Innenstadt Santiagos auf mehrere Arbeiterstadtteile über. Die Behörden erklärten, die Gewalt sei nur von einem kleinen Teil der mehreren tausend Demonstranten ausgegangen. Der stellvertretende Innenminister Felipe Harboe rief die Bevölkerung zum Frieden auf. Die Regierung wolle nicht, dass die Menschen heute noch unter der Vergangenheit leiden müssten.
Unterdessen hat das US-Außenamt den verstorbenen Pinochet als höchst umstrittene Figur bezeichnet, über die das chilenische Volk ihr Urteil fällen werde. Die Chilenen reagierten auf die Herrschaft von General Pinochet, indem sie ihr Bekenntnis zu Demokratie, Pluralismus, einer offenen Wirtschaft und internationalem Engagement nochmals unterstrichen, sagte eine Sprecherin des Außenministerium in Washington am Montag auf Anfrage. Pinochet wurden schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; während seiner 17-jährigen Herrschaft wurden tausende Andersdenkende getötet wurden oder verschwanden spurlos. Bis zuletzt gelang es Pinochet aber immer wieder, einer Verurteilung zu entgehen.