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Chef des "Flex" fordert Ausweitung der Sperrstunde

Der Betreiber des Wiener "Flex", Thomas Eller, fordert für seinen bekannten Club eine Ausweitung der Sperrstunde von derzeit 4.00 auf 6.00 Uhr.

Diese sei bisher mit dem Argument verweigert worden, dass es rund um das Szenelokal am Donaukanal zu viele Straftaten etwa im Bereich Drogenhandel gebe. Doch anstatt Dealer zu verfolgen, würde die Polizei “rigorose Sperrstundenkontrollen” durchführen, kritisiert Eller: “Die Begleitkriminalität wird dem Flex in die Schuhe geschoben.”

Der “ganze Spuk” habe vor drei Jahren begonnen, als die “Drogenszene Schwedenplatz” zerschlagen wurde. Diese sei dem Club, der bei der U-Bahn-Station Schottenring liegt, regelrecht vor die Füße getrieben worden, so Eller in einer Aussendung. So habe sich – mangels polizeilicher Kontrolle – ein Art “Drogennaschmarkt” entwickelt.

Nach regelmäßigen Beschwerden sei die Polizeiarbeit im betroffenen Bereich Augartenbrücke ab Juli 2008 zwar intensiviert worden. Im Zuge dieser Offensive sei einigen Inspektoren jedoch “der alte leidige Flex-Schwachpunkt”, die behördlich mit 4.00 Uhr festgesetzte Sperrstunde, wieder eingefallen, meint Eller: “Dabei kam es auch zu so absurden Situationen, wo die Dealer die ganze Nacht unbehelligt im Spalier beim Brückenabgang Heroin, Kokain, Ecstasy und Haschisch verkauften und die Polizei um 4.00 Uhr mit 15 Mann das Flex schloss.”

Eller steht zu den regelmäßigen Zeitübertretungen und fordert eine Ausweitung bis 6.00 Uhr, wie sie auch für “Kommerzdiscos” wie den Praterdome oder die Nachtschicht gelte. Schließlich könne ein Club in der Größe des Flex, der für seine alternative Bandprogrammierung und hochwertige Soundanlage bekannt ist, ohne Verlängerung nicht überleben. Probleme mit Straftaten will der Betreiber nicht abstreiten. So habe es von Jänner bis September 2008 rund 600 Anzeigen wegen Raubüberfall, Körperverletzung oder Drogenhandel gegeben.

Für den Lokalchef haben “polizeilichen Anfeindungen” aber eine lange Geschichte. Diese reichten demnach bis 1993 zurück, als die Bauverhandlungen zur Errichtung des Nachtclubs in einem ungenutzten U-Bahn-Schacht begonnen hatten. Seither hätten Dutzende Behördenverhandlungen stattgefunden, wobei es von der Polizei ausschließlich negative Stellungnahmen gegeben habe.

Vor drei Jahren, als das Flex sein zehnjähriges Bestehen am Donaukanal feierte, fand Eller noch freundlichere Worte für die Exekutive. Im APA-Gespräch meinte er damals auf die Frage, wie sich die Beziehungen zur Polizei im Laufe der Zeit entwickelt hätten: “Es ist Frieden eingekehrt und gegenseitige Wertschätzung.” Diese Zeiten scheinen fürs Erste wieder vorbei zu sein.

 

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