Charity-Motorrad-Trip: Wiener Biker-Duo umrundete für SOS Kinderdorf die Welt
Die beiden aus Wien stammenden Biker-Abenteurer Martin Lion und Sebastian Gypser sind zurückgekehrt – und haben mit ihrer Heimkehr-Party vor einigen Tagen ihr Spendenziel von 5.000 Euro für SOS Kinderdorf erreicht. Der Organisationsberater Lion und der Business Development Manager Gypser waren Anfang Juli vergangenen Jahres in der Hinterbrühl bei Mödling (SOS Kinderdorf) zu ihrer insgesamt 50.000 Kilometer langen Tour in Richtung Osten aufgebrochen.
Biker tourten durch 30 Staaten
Insgesamt haben die beiden 30 Staaten bereist. Die Tour der Biker ging durch den Balkan nach Albanien. Dann folgten die Türkei mit Kappadokien, Armenien, Georgien, Iran, Pakistan und Indien. Die Wiener schraubten sich mit ihren KTM-Bikes die Höhen Nepals empor, fuhren nach Thailand und Malaysien, um schließlich nach Mittel- und Südamerika überzuwechseln. Dort ging es von Kolumbien nach Ecuador, Peru und Chile danach weiter nach Argentinien über Bolivien und Paraguay nach Brasilien – schließlich nach Deutschland und zurück nach Österreich.
Fixpunkte auf der Fahrt der Biker waren SOS Kinderdorf-Einrichtungen. Lion: “Insgesamt haben wir Kinderdörfer in Tirana (Albanien), Lahore (Pakistan), Pokhara (Nepal), Phuket (Thailand) und schließlich Cajamarca in Peru besucht. In allen Kinderdörfern waren wir von ihrer Arbeit schwer beeindruckt und konnten uns selbst davon überzeugen, dass für die Mitarbeiter der Leitsatz ‘jedem Kind ein liebevolles Zuhause’ kein Slogan, sondern eine Leidenschaft und Lebensaufgabe ist.”
“Man darf nicht werten, nicht vergleichen”
Der gute Zweck war die eine Sache, das Abenteuer und das Erleben von Land und Leuten – schlichtweg die menschlichen Erfahrungen – das, was für die beiden Biker wohl anhaltend zurückbleibt. Gypser: “Gestritten haben wir nicht. Man findet seinen Rhythmus und fährt. Man darf nicht werten, alles ist in der nächsten Region wieder anders. Anstatt zu werten versuchten wir, allem Neuen neugierig, offen und wertschätzend gegenüberzustehen. Vielleicht hatten wir deswegen nie Schwierigkeiten.”
Eine Erkenntnis, von der Gypser berichtet: “Auch in scheinbar einsamen Gegenden ist man nie allein. Wenn man Hilfe braucht, ist sofort jemand da.” Die Probe aufs Exempel gab es für ihn in Chile, als er mit dem Motorrad gegen einen Felsen donnerte. Der heil Davongekommene: “Das war im März dieses Jahres und hätte böse enden können. Aber Hilfe war bald da. Das Motorrad wurde mit einem Pick-up zu einer Werkstatt transportiert und wieder zusammengebastelt. Die Menschen reparieren hier noch, was wir einfach austauschen.”
Unvergesslicher Motorrad-Trip
Unvergesslich für beide Biker waren der Iran mit seinen Landschaften und Menschen, Nordindien, Georgien, das Schwarze Meer – und in Südamerika dann der Norden Argentiniens oder die Atacama-Wüste in Chile. Und immer wieder war Rat und Tat vorhanden, wenn die Österreicher etwas benötigten. Lion: “Die Gastfreundschaft die wir erfahren durften, war unbeschreiblich. Als wir zum Beispiel in der Türkei nicht wussten, wie wir weiterfahren sollten, war da gleich jemand da, der uns sagte: ‘Fahrt mir nach’. Der Mann machte nur für uns einen Riesenumweg. Und solche hilfreichen Begegnungen hatten wir laufend. In allen Ländern.”
Die Tour entpuppte sich schließlich hinter einer Spendenaktion von Microsoft als die derzeit zweiterfolgreichste Spendeninitiative von SOS Kinderdorf. Deshalb danken die beiden Biker, deren Abenteuer auch auf Facebook unter der Adresse Eastbound – A Global Adventure nachzulesen sind, auch allen Unterstützern.
(apa/red)