Seit Jahren ist Conrad Kleiser mit dem Druckwerk eng verbunden. Als der Standort in der Arlbergstraße aus Geldmangel wackelte, stieg er als Gründungsmitglied mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern auf die Barrikaden, um die Zukunft des einzigen Druckereimuseums Österreichs zu sichern. Nun wurde der Englisch- und Geschichtelehrer zum neuen Obmann gewählt. Für ihn eine große Überraschung, zugleich aber eine Herausforderung, die er gerne annimmt.
Einfach wird das Amt nicht. Denn trotz des unermüdlichen Einsatzes des ehrenamtlich tätigen Teams mussten und müssen die vielen Freunde des Museums um den Fortbestand des Druckwerks, das in Mainz oder Wien fast besser bekannt ist als hierzulande, nach wie vor bangen, weil die finanziellen Mittel äußerst beschränkt sind.
Grund genug für Conrad Kleiser, für die Weiterführung des Museumsbetriebs zu kämpfen. Unterstützt wird er dabei unter anderen von seinem Vize Dr. Kurt Fischer, Kassier Dr. Thomas Jutz, Schriftführerin Janette Weigand und Museumsleiter Eckhard Gorbach. Mit diesem neuen Team können wir nun durchstarten, kündigt der neue Obmann eine kleine Offensive an. Geplant ist, den Maschinenpark klar zu strukturieren, sich vielleicht auch vom einen oder anderen Sammlerstück zu trennen, um das Museum möglichst überschaubar zu machen. Ganz sicher bleiben die bisherigen Schwerpunkte des Betriebes, die vom Hand- über den Maschinensatz bis zum Druck und zur Fertigstellung in der Buchbinderei reichen, erhalten, will Kleiser das erfolgreiche Konzept nicht komplett umkrempeln. Der Charakter des arbeitenden Museums muss erhalten bleiben.
Auf Standortsuche
Auf seiner Wunschliste ganz oben steht eine Übersiedlung des Druckwerks in das Dornbirner Stadtzentrum. Ein neuer Standort ist in Diskussion. Dort könnten wir das Museum noch besser präsentieren, hofft Kleiser auf eine baldige Entscheidung. Er stellt sich einen attraktiven Museumsbetrieb vor, der neue Besucher ansprechen wird. Bisher sind vor allem Schüler und auch FH-Studenten, denen die Museumsleute gerne eine Lehrwerkstatt zur Verfügung stellen würden, im Haus regelmäßig zu Gast.
Wichtig ist für den Obmann die Sicherung der Finanzierung des Museumsbetriebs über Jahre hinaus. Er hofft, dass Stadt und Land sowie Betriebe aus der Branche weiterhin ihren Obolus leisten. Durch die Nutzung von Synergien im historischen und musealen Bereich sollen neue Unternehmen als Sponsoren gewonnen werden. Niemand darf nämlich das Gefühl haben, dass das Druckwerk in zwei Jahren wieder schließen muss. Nur dann werden sich junge Leute zum Team gesellen und sich von den hauseigenen Experten in den alten Druckertechniken ausbilden lassen, ist Kleiser überzeugt.
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