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Chancen für Ferrero-Waldner an UNESCO-Spitze schwinden

Die Chancen für EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner, an die Spitze des UNESCO-Welterbekomitees gewählt zu werden, schwinden nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Beim EU-Außenministertreffen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm äußerten am Freitag mehrere Mitgliedstaaten Vorbehalte gegen die Kandidatur von Ferrero-Waldner. Mitgliedsländer wie Frankreich und die Baltenstaaten ziehen der Österreicherin andere Kandidaten für den Chefposten bei der UNESCO vor.
Keine Rückendeckung

Ferrero-Waldner räumte in Stockholm ein, sie habe derzeit nicht die einhellige Unterstützung aller Mitgliedstaaten. Die frühere österreichische Außenministerin, die am Samstag ihren 61. Geburtstag feiert, äußerte aber ihre Hoffnung auf eine Rückendeckung durch die Europäer im zweiten Wahlgang.

Außenminister Michael Spindelegger (V) räumte am Rande des Treffens mit seinen EU-Kollegen am Freitag in Stockholm ein, dass die Unterstützer Ferrero-Waldners “einen gewissen Aufholbedarf beim Lobbying” hätten. Es gebe drei Kandidaten aus der EU von insgesamt neun Bewerbern, Ferrero-Waldner selbst habe sich erst spät entschlossen anzutreten.

Dies könne aber wettgemacht werden, weil die Kommissarin durch ihre Erfahrung hervorsteche und in der ganzen Welt gute Kontakte und gute Arbeitsbeziehungen aufgebaut habe, sagte der Minister. “Ich glaube, das ihre Chancen sehr, sehr gut sind, dass wir aber durchaus die erste oder zweite Runde brauchen werden, damit sich in der EU eine Fokussierung auf den aussichtsreichsten Kandidaten machen lässt.” Zu Meldungen, wonach die Chancen Ferrero-Waldners schwinden würden, sagte Spindelegger, er verlasse sich auf, das was er selbst gehört habe. “Wenn ich sage, ich bin zuversichtlich, hat das ja einen Hintergrund.”

Die Entscheidung bei der UNESCO wird ab Mitte September erwartet. Als Ferrero-Waldners größter Konkurrent gilt der ägyptische Kulturminister Faruk Hosni, der wegen anti-israelischer Äußerungen in Europa umstritten ist. Dennoch hat Hosni nach Angaben von EU-Diplomaten die Rückendeckung Frankreichs. Auch die EU-Staaten Litauen und Bulgarien schicken eigene Kandidaten ins Rennen.

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