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Chalkidike: Österreicher fliegen heim

Ein Waldbrand auf der Halbinsel Chalkidike (Chalkidiki) hat die griechische Urlaubsregion in der Nacht auf Dienstag in einen Ausnahmezustand versetzt.

Das Feuer zerstörte rund 100 Ferienhäuser, einen Supermarkt und ein Hotel. Ein deutscher Urlauber sprang in Panik ins Meer und ertrank, eine Österreicherin wurde verletzt. 250 Einsatzkräfte mit Löschflugzeugen und Hubschraubern brachten die Flammen gegen Mittag unter Kontrolle. Knapp 100 Österreicher, die von dem Brand betroffen waren, werden am Donnerstag verfrüht von Saloniki nach Österreich fliegen.

„Durch die Wetterbedingungen hat sich die Luft nämlich verschlechtert“, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums im APA-Gespräch. “Über dem Hotel ging ein Aschenregen nieder.“ Der Reiseveranstalter TUI brachte die österreichischen Urlauber am Nachmittag mit Bussen nach Saloniki, wo sie zwei Nächte verbringen sollen. Zwei Maschinen mit österreichischen Heimkehrern werden am Donnerstag in Wien erwartet, je eine weitere in Linz und Graz, so der Reiseveranstalter. Einige Österreicher waren schon zuvor auf dem Seeweg nach Marmaras gebracht worden.

Eine mit einem Deutschen verheiratete Österreicherin, die aber nicht mit der TUI-Reisegruppe unterwegs war, wurde bei dem Feuer verletzt. Die Frau war nach Angaben des Außenministeriums mit ihrem Mann mit einem Auto vor den Flammen geflüchtet. Bei einem Unfall zog sie sich Verbrennungen ersten und zweiten Grades zu. Sie wurde in ein Spital gebracht und soll heimtransportiert werden.

Das Feuer brach nach Angaben der Polizei nach einigen Blitzeinschlägen aus. Es gab aber auch Hinweise auf Brandstiftung. In den Feriensiedlungen Polychrono, Hanioti, Kriopigi und Pefkochori auf der Landzunge Kassandra wurden Hotels, Campingplätze und Wohnhäuser evakuiert. Die griechischen Behörden riefen in der Krisenregion den Notstand aus.

Die Menschen schliefen teilweise auf dem Boden in der Lobby, sagte ein Betroffener, der oberösterreichische ÖVP-Europaparlamentarier Paul Rübig, der APA. Wegen der starken Rauchentwicklung konnten die Touristen erst gegen 4.00 Uhr in ihre Zimmer zurückkehren, berichtete er.

Im Außenministerium wurde nach Bekanntwerden des Feuers ein Krisenstab eingerichtet. Vier Mitarbeiter von Innen- und Außenministerium sind Dienstagvormittag in die Region geflogen, um sich um die Österreicher zu kümmern, sagte der Sprecher des Ministeriums, Georg Schnetzer. Eine Mitarbeiterin der österreichischen Botschaft in Athen war bereits um 9.00 Uhr (Ortszeit) in Chalkidike eingetroffen. Am Donnerstag sollen rund 400 neue Urlauber auf der griechischen Halbinsel eintreffen. Bisher habe es von diesen Touristen kaum Anfragen und keine Absagen gegeben, so TUI.

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