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CH: Sieben Feuerwehrleute sind tot

Beim Einsturz der Betondecke einer Tiefgarage sind am Samstag sieben Schweizer Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Sie konnten aus der Garage in Gretzenbach im Schweizer Kanton Solothurn nur noch tot geborgen werden.

Die sieben Männer waren zusammen mit vier Kameraden am frühen Morgen mit Atemschutzgeräten in die Garage gegangen, weil dort drei Autos brannten. Plötzlich brach die Betondecke ein. „Sie hatten keine Sekunde Zeit. Es gab einen Knall, dann war die Decke unten“, berichtete ein Feuerwehrmann. Drei Männer konnten sich retten, ein weiterer wurde verletzt geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Er war am Abend außer Lebensgefahr.

Den ganzen Tag über versuchten rund 200 Rettungskräfte, darunter auch Soldaten, mit schwerem Gerät an die Verschütteten heranzukommen. Dichter Rauch und starke Hitze behinderten die Arbeiten. Zunächst musste auch eine fast ein Meter dicke Erdschicht über den Trümmern beiseite geräumt werden. Auf dem Dach war ein Spielplatz angelegt. Betontrümmer der Decke, von der 900 Quadratmeter eingestürzt waren, hatten sich so verkeilt, dass sie für die Retter eine zunächst unüberwindbare Barriere bildeten.

Die Freiwillige Feuerwehr aus den angrenzenden Gemeinden in der Nähe von Olten in der Nordschweiz war kurz nach sechs Uhr ausgerückt, nachdem der Brand in der Tiefgarage einer Siedlung von mehreren Mietshäusern gemeldet worden war. Zunächst bestand mit den Eingeschlossenen noch Funk- und Sichtkontakt. Seit etwa 10.00 Uhr gab es dann jedoch keine Lebenszeichen mehr.

Am Unfallort spielten sich dramatische Szenen ab. Angehörige und Kollegen der Vermissten wurden von Psychologen betreut. Nach Angaben von Bürgermeister Hanspeter Jeseneg gab es keine Hinweise auf bauliche Mängel. Auch die genaue Ursache für den Feuerausbruch in der etwa 100 Autos fassenden Garage war zunächst nicht bekannt. Mehrere Häuser in der Umgebung wurden für einige Stunden evakuiert.

Aufräumarbeiten vorerst eingestellt – Ursache weiter unklar

Nach der Bergung sieben toter Schweizer Feuerwehrleute in einer eingestürzten Tiefgarage sind die Aufräumarbeiten bis Montag eingestellt worden. Das teilten die Behörden am Sonntag in Gretzenbach im Kanton Solothurn mit. Kurz vor Mitternacht waren die letzten zwei Feuerwehrleute aus den Trümmern der Tiefgarage geborgen worden, in die sie Samstag früh wegen eines Brandes eingerückt waren. Ihre fünf toten Kollegen hatten die Rettungskräfte rund fünf Stunden zuvor geborgen.

Warum in der Garage drei Autos brannten und weshalb das 900 Quadratmeter große Deckenstück einbrach, war auch am Sonntag noch unklar. Drei Feuerwehrmänner hatten sich retten können, ein vierter wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo sich sein Zustand stabilisierte.

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