CDU/CSU und AfD in ZDF-Politbarometer erstmals gleichauf
Die Sozialdemokraten (SPD) - Koalitionspartner der Union von Kanzler Friedrich Merz - bliebe laut der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bei 15 Prozent, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Grünen würden im Vergleich zur Erhebung vor zwei Wochen leicht auf 10 Prozent sinken, während die Linke auf 11 Prozent (plus 1) klettert.
Das linkspopulistische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die wirtschaftsliberale FDP könnten nach wie vor mit jeweils 3 Prozent rechnen, alle anderen Parteien bekämen zusammen 6 Prozent - ebenfalls unverändert. Mit diesem Ergebnis hätte die seit Mai Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten keine parlamentarische Mehrheit.
In einer Umfrage des Instituts YouGov hatte die AfD die Union in dieser Woche zum ersten Mal überholt. In Umfragen weiterer Umfrageinstitute lag die AfD zuletzt gleichauf oder dicht hinter der Union.
"Gesichert rechtsextrem"
Die Alternative für Deutschland (AfD) war im Mai vom deutschen Verfassungsschutz in ihrer Gesamtheit als "gesichert rechtsextrem" eingestuft worden. Bis zum Abschluss eines von der Rechtsaußen-Partei angestrengten Gerichtsverfahrens dagegen behandelt sie der Inlandsgeheimdienst allerdings nur als "rechtsextremen Verdachtsfall". Im Deutschen Bundestag stellt die AfD die größten Oppositionsfraktion.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf etwaige Wahlausgänge.
Mehrheit begrüßt Unions-Brandmauer zur AfD
Dass die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich ablehnt, begrüßt laut ZDF-Politbarometer eine Mehrheit von 63 Prozent der Befragten, darunter 74 Prozent der Unions-Anhänger. Nicht richtig finden das insgesamt 34 Prozent. Der Rest antwortete mit "weiß nicht".
Die Interviews wurden vom 16. bis 18. September mit 1.419 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online geführt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung.
(APA/dpa)