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Causa Pröll-Stiftung: ÖVP NÖ attackiert "Falter"-Chefredakteur Klenk

Florian Klenk deckte die Causa um die Pröll-Stiftung auf - und wird nun selbst attackiert
Florian Klenk deckte die Causa um die Pröll-Stiftung auf - und wird nun selbst attackiert ©APA / APA
Wegen der Berichterstattung über die Privatstiftung von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) im "Falter" greift die ÖVP Niederösterreich nun dessen Chefredakteur Florian Klenk persönlich an. Dieser leide an "Skandalisierungs-Neurotik", erklärte ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner am Montag in einer Aussendung.

Klenk sei ein “selbsternannter Aufdecker-Journalist”, der eine “Sudelkampagne” fahre. Eder forderte zudem Auskunft darüber, was Klenk als Vortragender beim APA-Campus der APA-Austria Presse Agentur verdient. Denn die APA ist nach Meinung Ebners “indirekt über die Presseförderung finanziert”, womit “Steuergeld verwendet” werde.

APA-Campus, bei dem Klenk vorträgt, wird nicht gefördert

Dem konterte APA-Geschäftsführerin Karin Thiller: “Wir halten unmissverständlich fest, dass die APA weder direkt noch indirekt über Presseförderung oder sonstige staatliche Subventionen finanziert wird.” Im Übrigen sei der APA-Campus “ein seit Jahren etabliertes Schulungsformat, für das wir renommierte Journalisten und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft als Vortragende gewinnen können”, ergänzte sie.

Angriffe gegen Klenk: Gewerkschaft wirft Ebner Demokratieschädigung vor

Die Journalistengewerkschaft übt harte Kritik an der niederösterreichischen ÖVP für deren Attacken auf “Falter”-Chef Florian Klenk. Die jüngsten Aussagen von Parteigeschäftsführer Bernhard Ebner seien “ungeheuerlich und demokratieschädigend”, erklärte Vorsitzender Franz C. Bauer am Montag in einer Aussendung.

“Ebner wirft Klenk mit seinen unsäglichen Äußerungen die Anstiftung zu strafbaren Handlungen vor”, so Bauer. “Dass Politiker sich zu einer derartigen Wortwahl versteigen, lässt massive Zweifel an deren Qualifikation für ein öffentliches Amt aufkommen.”

Pröll-Stiftung: “Fragwürdigen Vorgang an die Öffentlichkeit gebracht”

Der “Falter” habe lediglich einen aus Sicht der Redaktion “fragwürdigen Vorgang an die Öffentlichkeit gebracht”, und dass der Rechnungshof nun prüfen will, zeige, dass “es hier tatsächlich Aufklärungsbedarf gibt”.

Damit habe die Wochenzeitung schlicht eine der “Grundaufgaben der Medien” erfüllt. “Wer das Recht auf freie Meinungsäußerung attackiert, greift damit eine Säule der Demokratie an”, sagte Bauer in Richtung Ebners.

(apa/red)

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