Bei der Einvernahme durch Haftrichter Wolfgang Thurnher in der Justizanstalt Feldkirch sagte der U-Häftling: Am Tag vor meiner Verhaftung in der Schweiz habe ich in der Zeitung gelesen, dass Cain gestorben ist. Als ich das in der Zeitung gelesen habe, dachte ich, dass Cain wegen meinen Schlägen gestorben ist. An was soll er sonst gestorben sein? Vor allem wegen des Verdachts des Mordes wird gegen den 26-Jährigen ermittelt. Der vorbestrafte Serbe soll den jüngsten Sohn seiner Lebensgefährtin in deren Bregenzer Wohnung zu Tode geprügelt haben. Der dreijährige Cain starb heuer am 8. Jänner.
Mit Besenstiel geschlagen
Ich kann angeben, dass die Verletzungen vom 7.1.2011 und 8.1.2011 nur von mir stammen, sagte der Höchster bei seiner polizeilichen Einvernahme am 2. Februar. Am 7. Jänner habe sich das Kind aus dem Kühlschrank ein Joghurt geholt, ihn dazu anlügend ohne vorher gefragt zu haben. Deshalb habe er dem Buben mit einem Besenstiel aus Aluminium mehrfach auf den Hintern geschlagen und mit der Hand ins Gesicht. So sei er gegen den Dreijährigen auch am nächsten Tag vorgegangen. Weil das allein in der Wohnung zurückgelassene Kind beim Spielen eine Lampe zerschlagen habe.
Nach den Schlägen sei der Bub zusammengebrochen und habe komisch geatmet. Daraufhin habe er die Rettung angerufen. Ich wollte bei Gott nicht, dass Cain stirbt, sagte der Frühpensionist vor dem Haftrichter. Ich wollte einfach nur erreichen, dass Cain brav ist. Ich habe schon alles Mögliche versucht, wenn Cain nicht brav war. Ich habe ihm zum Beispiel Spielsachen weggenommen, Fernsehverbot erteilt, das hat aber alles nichts genützt. Der Drogensüchtige räumt auch ein, Cains sechsjährigen Bruder geschlagen zu haben. Gegen ihn wird daher auch wegen des Verdachts des Quälens von Kindern ermittelt. Zudem gibt er zu, auch die Mutter der Kinder geschlagen zu haben. Er hat nach eigenen Angaben auf die Kinder aufgepasst, während die Mutter abends in einem Wettlokal arbeitete.
Wenn die beiden Buben nicht folgsam waren, sei er wütend und aggressiv geworden, sagte der Invalidenrentner bei seinen Einvernahmen: Mein Gehirn stellt sich ab. Ich sehe dann schwarz. Ich möchte dann nur noch etwas kaputtmachen, damit meine ich Gegenstände. Mein Körper macht das dann alles von selbst. Ich kann dann nichts mehr steuern. Ich wollte ihn nicht verletzen, ich wollte ihn bestrafen, sagte der mehrfach Vorbestrafte. Mein Ziel war es, ihm auf diese Art beizubringen, dass das, was er gemacht hat, falsch ist.
Neue / Seff Dünser