AA

Casino-Betrug

Jene deutschen Spieler und ihr österreichischer Komplize, die sich als Betrüger heraus stellten, sind im Casino Velden von einer Kärntner Spielerin beobachtet worden.

Die Kärntnerin ist sich auch sicher, dass die Bande einen ziemlich hohen Gewinn einstreifen konnte. „Die Männer sind sehr schlau vorgegangen“, sagte die Kärntner Casino-Besucherin, die ungenannt bleiben will, am Sonntag im Gespräch mit der APA.
Demnach hätten die drei Deutschen jeden Abend an verschiedenen Tischen gespielt, während ihr österreichischer Komplize „nur herum gestanden ist und beobachtet hat“. Die Männer hätten noch nicht mir allzu hohen Einsätzen gespielt und auch nicht hoch gewonnen. „Sie haben vermutlich nur auf den günstigen Zeitpunkt gewartet, die Roulette-Kugel austauschen zu können“, meinte die Kärntner Spielerin.

Als ihnen an einem Amerikanischen Tisch (sie sind kleiner als die französischen Tische und das Spiel läuft viel schneller ab) der Tausch der Roulette-Kugel gelungen war, habe sich nach Angaben der Kärntnerin das Spielverhalten der Deutschen schlagartig geändert. „Vor allem einer von ihnen, ein schlanker Mann um die 50, hat plötzlich sehr hoch gespielt und auch viel gewonnen“. Der Mann sei ihr aber nicht nur durch seine hohen Gewinne, sondern auch durch seine primitive Ausdrucksweise aufgefallen. „Wenn er einmal, auch schon vor dem Kugel-Tausch, verloren hat, gebrauchte er lautstark unflätige Schimpfwörter“, sagte die Kärntner Spielerin.

Wie die Frau weiter schilderte, hätten die Deutschen zumeist die „Kleine Serie“ gespielt. Dabei handelt es sich um zwölf Zahlen, die auf dem Roulette-Zylinder hintereinander angeordnet sind. Auch hätten die Betrüger, wenn sie gewannen, sehr oft „Paroli“ geboten, also um den doppelten Einsatz gespielt. Die Kärntnerin will auch beobachtet haben, dass innerhalb von zwei Tagen zwei Mal an einem der Tische „nachgefüllt“ werden musste, das heißt, dass auf Grund des hohen Gewinnes von Spielern neue Jetons herbei geschafft werden mussten.

Die Kärntnerin, seit vielen Jahren Stammgast im Casino Velden, hat auch eine Theorie, wie die Betrüger die Roulette-Kugel ausgetauscht hätten. „Es passiert jeden Abend zwei bis drei Mal an einem Tisch, dass eine Roulettekugel heraus springt und auf den Tisch oder auf den Boden fällt“. Auf ein solches Ereignis hätten die Betrüger ganz offensichtlich geduldig tage- und wochenlang gewartet. „Sie haben darauf gelauert, bis die Kugel auf den Boden fiel, sie dann blitzschnell gegen ihre eigene manipulierte Kugel ausgetauscht und diese dem Croupier gereicht“, ist sich die Kärntnerin sicher.

Konkret habe wahrscheinlich jeder der drei Deutschen und der Österreicher eine manipulierte Kugel bei sich gehabt. „Jener, der am nächsten stand, hat sich dann nach der Kugel gebückt, die auf den Boden gefallen ist, und sie vertauscht“, glaubt die Kärntnerin. Sie ist sich auf Grund der professionellen Vorgangsweise der Betrüger sicher, dass diese auch schon in deutschen Casinos ihr Unwesen getrieben haben. „Nur ist ihnen bisher, außer in Velden, noch niemand drauf gekommen“, meinte die Frau.

Kommentare
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.