Österreichs beste Rhythmische Gymnastin besitzt seit ihrem 14. WM-Rang im Herbst 2007 einen der weltweit 24 internationalen Quotenplätze dieser Sportart. Um tatsächlich an den Spielen in Peking teilnehmen zu können, muss sie heuer zusätzlich die Norm des Österreichischen Olympischen Comité erfüllen. Weber: Ich habe in der Vorbereitung alles mir mögliche getan und bin optimistisch.
Um vom ÖOC in das Olympiateam aufgenommen zu werden, muss Caro Weber zumindest bei zwei von vier gemeinsam mit dem ÖOC fest gelegten Top-Meetings im Spitzenfeld landen: Grand Prix Moskau (kommendes Wochenende 1./2. März), Weltcup Portimao (19./20. April), Grand Prix Bourgas (Bulgarien, 3./4. Mai) und Europameisterschaft in Turin (5.-7. Juni).
Knallhartes ÖOC-Limit, realistische Chance.
Als nationale Olympiaqualifikation sind bei diesen vier Bewerben je ein (die einzelnen Sportarten nicht differenzierendes) ÖOC-A- und ein B-Limit (exakte Kriterien siehe Beilage) zu erbringen. Zieht man Webers Ergebnisse des Vorjahres als Maßstab heran, ist das B-Limit (Platz 11 bis 15) schwierig, aber realistisch. Für das A-Limit (Top10) hat wirklich alles perfekt zusammen zu spielen. Als Orientierungshilfe für den Zweifelsfall wurde auch ein Punktelimit definiert: Jene 63,200 Zähler, die Weber beim für sie optimal verlaufenen WM-Finale 2007 erzielte. Wie schwierig die ÖOC-Norm konkret ist, beweist die Tatsache, dass Webers weltweit in der Fachszene bewunderter 14. WM-Rang KEIN ÖOC-A-Limit gewesen wäre.
Neue Küren spanische Folklore bis Pink Floyd.
Die Gymnastin selbst plagt sich allerdings nicht mit Rechenaufgaben herum, sondern konzentriert sich voll auf ihre Performance: Ich will ja nicht stehen bleiben, sondern mich weiter entwickeln. Ich habe in den letzten Monaten drei meiner vier Küren komplett neu aufgebaut. Jetzt sind zusätzliche Drehkombinationen enthalten, der technische Wert pro Übung ist um sechs bis acht Zehntelpunkte erhöht. Bei unseren letzten internen Tests war mein Programm schon stabil.
Trainierin Lucia Egermann: Caro ist bereits echt gut in Form. Ich bin mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Drei neue schwierigere Küren bergen neben Chancen natürlich auch ein gewisses Risiko. Moskau am kommenden Wochenende wird die erste Nagelprobe. Wir sind schon sehr auf die Reaktionen der Kampfrichterinnen und des Publikums auf die neuen Übungen gespannt.
Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: Caros neue Seilkür interpretiert spanische Folklore, das Reifenprogramm ist orientalisch und mit den Keulen interpretiert sie jetzt Pink Floyd Shine on Crazy Diamonds. Nur der Band-Tango ist unverändert: Was nicht besser geht, behält man am besten bei. Caro und ihr Team haben die Trainingsperiode intensiv genutzt. Doch auch die direkte Konkurrenz wird sicher nicht untätig geblieben sein. Nach dem kommenden Wochenende werden wir wissen, wo wir stehen. Das Vertrauen der österreichischen Gymnastikszene in ihr Aushängeschilde Caro Weber ist jedenfalls groß: Rund 30 Fans haben ihre Olympiareise zum Anfeuern bereits gebucht