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Captive - Trailer und Kritik zum Film

Im Jahr 2001 wurden mehrere Touristen und Entwicklungshelfer auf einer philippinischen Insel gekidnappt. Sie gerieten in die Hände der islamistischen Abu-Sayyaf, einer militanten Terrorgruppe, die Verbindungen zum Netzwerk Al-Kaida unterhält. Der philippinische Regisseur Brillante Mendoza fasst das 377 Tage dauernde Martyrium in Bilder. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Mehr als ein Jahr lang in der Hand von skrupellosen Geiselnehmern: Im Jahr 2001 wurde diese Horrorvorstellung für mehrere Touristen und Entwicklungshelfer auf einer philippinischen Insel Realität, als sie die in die Hände der islamistischen Abu-Sayyaf gerieten, einer militanten Terrorgruppe, die zu Beginn der 1990er-Jahre gegründet wurde und Verbindungen zum Netzwerk Al-Kaida unterhält.

Captive: Die Geschichte

Als eines der Entführungsopfer bietet Isabelle Huppert Identifikationspotenzial für das europäische Publikum, was aber auch als eine der Schwächen des Films gesehen werden kann. Der französische Star wirkt in dem Cast vor allem zu Beginn wie ein Fremdkörper, die Rolle der Missionarin Therese Bourgoine nimmt man Huppert nur langsam ab. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Soledad (Rustica Carpio) und anderen Entführten wird sie gleich am Anfang auf ein Boot geladen, während Lösegeldforderungen an die jeweiligen Botschaften geschickt werden.

Mendoza bleibt den Film über bei der Geiselnahme, die bald durch den Dschungel, durch Dörfer und Kleinstädte führt.

Captive: Die Kritik

Was außerhalb der Gruppe von unberechenbaren Tätern und verängstigten Opfern geschieht, wird nur dann bemerkbar, wenn eine Interaktion mit der Gruppe entsteht – etwa wenn die philippinische Armee ohne größere Rücksicht auf die Geiseln einen Befreiungsversuch startet und es zu heftigen Gefechten kommt. So vermag Mendoza eine klaustrophobische Stimmung zu erzeugen, die sich teilweise auch auf das Publikum überträgt.

Auch wenn die Monotonie der Gefangenschaft spürbar, die wachsende Verzweiflung greifbar, das Abfinden und Arrangieren erklärbar wird, so geht der Film dennoch kaum darüber hinaus. Mendoza scheint sich nicht nur für eine zeitgeschichtliche Einbettung, für den politischen Kontext zu interessieren, und so bleibt vielfach nur das Gerüst eines eindringlichen Actionfilms übrig, der mehr auf Thrillerdramatik als auf eine moralische oder ästhetische Perspektive setzt. “Captive” lief 2012 im Wettbewerb der Berlinale, wurde jedoch zwiespältig aufgenommen.

Der philippinische Regisseur Brillante Mendoza fasste das 377 Tage dauernde Martyrium in Bilder, ab Freitag (17. Mai) läuft “Captive” im Kino.

(Red./APA)

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