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Caps nach 5:1 im Halbfinale

Die Wiener gewannen am Dienstag das entscheidende Viertelfinal-Spiel gegen die Graz 99ers sicher mit 5:1. Bilder 

Nach den letzten beiden Niederlagen lag Spannung in der Luft. Spiel sieben im Viertelfinale zwischen den Vienna Capitals und den Graz 99ers stand auf dem Programm. Am Ende jubelten die Wiener über einen verdienten Heimsieg. Ende gut – Alles gut? Mitnichten, denn die rassige Partie war über weite Strecken von Nervosität und vielen Strafzeiten auf beiden Seiten geprägt. Aber der Reihe nach.

 

Bei den Wienern fehlten die Verteidiger Teppert und Nolan. Im Angriff fehlte weiter Lebeau. Wann der am Knie verletzte Kanadier sein Comeback geben wird ist noch unbekannt. Die Grazer spielten unverändert im Vergleich zu den vorigen Spielen der Serie.

Wiener beginnen überfallsartig
Die Capitals vermochten zu Beginn positiv zu überraschen. Die Wiener begannen wie verwandelt zu den vorherigen Partien. Aggressiv, temporeich mit Zug zum Tor der Grazer. Die Gäste aus der Steiermark konnten sich zu Beginn des Spiels nur mit (unkorrekter) Härte helfen. Beim Spiel vier gegen vier (Gratton bzw. Motherwell saßen auf der Strafbank) erzielte Gallant (Graz Goalie Charpentier ließ eine Scheibe nach vorne wegprallen) nach nur 55 Sekunden die Führung für die Wiener.

Grazer kommen durch zwei Überzahlspiele auf
Nach der Führung der Capitals konnten die Wiener eine Überzahlsituation mit zwei Mann nicht ausnutzen. Ein Weckruf für die Grazer. Sie kamen besser ins Spiel und es begann sich ein sehenswertes Spiel zu entwickeln. Auch dank der deutschen Schiedsrichter. Sie „belohnten” die Steirer für zwei Schwalben und verschonten zwei Mal Stürmer Iob nach klaren Fouls. In zwei Situationen mussten sich die Wiener gegen zwei Grazer mehr behaupten. Mit Glück, Können und dank Goalie Labbe konnten die Capitals diese Situation überstehen.

Herrliche Werenka-Vorlage
Als bereits alles mit einer 1-0 Führung zur ersten Drittelpause rechnete, kam der große Auftritt von Kapitän Darcy Werenka. Anstatt aus aussichtreicher Position selbst abzuziehen, legte der Kapitän der Wiener uneigennützig für Stürmer Gratton auf. Der hatte keine Mühe die Scheibe ins Gehäuse der Grazer zu versenken.

Anschlusstreffer für Graz
Die Wiener begannen auch das zweite Drittel besser. Das späte Tor im ersten Drittel hatte die Wiener sichtlich beflügelt.
Die Grazer kamen aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Eine fragwürdige Strafe gegen den Wiener Tropper brachte die Grazer erneut in Überzahl. Dies wurde von Iob aus kurzer Distanz ausgenutzt.

Capitals schlagen in Überzahl doppelt zurück
Es wurden bereits Erinnerungen an Spiel vier wach. Wie schon vor etwa einer Woche begannen die Grazer den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Aber in Überzahl stellten die Wiener den alten Vorsprung her. Graz-Goalie Charpentier war zu weit aus dem Tor gefahren, Gratton zog ab und dabei schlug sich Charpentier die Scheibe selbst ins Tor. War Charpentier in den letzten Spielen der sprichwörtliche Fels in der Brandung, hatte er in Spiel sieben schon jetzt zwei vermeidbare Gegentreffer bekommen.

Einmal mehr zeichnete der (glänzend aufspielende) Kapitän Darcy Werenka für einen entscheidenden Treffer verantwortlich. Er schlenzte die Scheibe über den am Boden liegenden Grazer Goalie in die Maschen. Mit einem 4:1 für die Capitals gingen die Teams in die zweite Pause. Mit einem Wehrmutstropfen für die Wiener. Gallant schied nach einem Check mit einer Rückenverletzung aus. Sein Einsatz im Semifinale erscheint äußerst fraglich.

Capitals kontrollieren Schlussdrittel
Im letzten Drittel begnügten sich die Wiener mit der Kontrolle des Spielgeschehens. Mitte des letzten Drittels gaben sich die Grazer auch erkennbar auf. Durch einige Frustfouls hatten die Wiener ein Überzahlspiel nach dem anderen. Gegentreffer mussten sie keinen weiteren einstecken. Für den Höhepunkt im letzten Drittel zeichnete der gerade erst genese Verteidiger Dan Björnlie verantwortlich: Mit einem herrlichen Solo ließ er einen Verteidiger der Steirer ins Leere fahren und verlud Charpentier zum Endstand von 5:1.

Die Wiener treffen nun im Semifinale auf Red Bull Salzburg. Die Serie startet am Donnerstag in Wien.

Kevin Gaudet (Trainer Vienna Capitals): “Ich bin sehr froh das wir heute gewonnen haben, denn die Grazer haben unglaublich gekämpft. Auf meine Mannschaft war ich sehr stolz. Ich habe das Feuer der Intensität in den Augen meiner Jungs gesehen. Sie waren bereit und wollten das Spiel. Labbe war heute der erhoffte Faktor. Er war einer unserer Matchwinner. Gemeinsam mit Darcy Werenka hat er heute den Unterschied ausgemacht. Aber eigentlich wäre es unfair einen Spieler herauszuheben. Denn alle haben großartig gekämpft.
Salzburg wird im Halbfinale Favorit gegen uns sein. Bei uns werden Gallant und Lebeau ausfallen.”

Darcy Werenka (Kapitän Vienna Capitals): “Wir haben gestern ein Teammeeting gehabt. Es ging darum, dass wir Verantwortung übernehmen sollen. Es ging auch darum, dass wir Spaß haben am Eishockey. Vielleicht war das auch ein Grund warum wir so gut begonnen haben. Ein Kompliment an die Zuschauer. Sie haben uns viel Energie gegeben. Sie waren für wie ein sechster Mann.”

Bill Gilligan (Trainer Graz 99ers): “Wir sind enttäuscht weil wir heute schlecht gespielt haben. In dieser Serie haben wir bis auf das letzte Spiel viel richtig gemacht. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Kompliment an die Wiener. Sie haben wirklich gut gespielt und verdient gegen uns gewonnen.
Momentan ist es schwierig die Serie und die Saison zu analysieren. Vielleicht können wir in ein paar Tage erneut zurückblicken und dann stolz auf unsere Leistung sein. Ob ich nächstes Jahr wieder Graz Trainer wieder bin, kann ich jetzt noch nicht sagen. Es hat mir hier viel Freude gemacht aber ich möchte die Entscheidung mit meiner Familie absprechen.”

Thomas Muck

Ergebnis Erste Bank Eishockey Liga vom Dienstag – Viertelfinale (best-of-seven) – 7. Spiel:

Vienna Capitals – Graz 99ers 5:1 (2:0,2:1,1:0)
Wien, Albert-Schultz-Halle, 4.500, SR Oswald/Kaspar
Tore: Gallant (1.), Gratton (19., 28./PP), Werenka (39.), Björnlie (52.) bzw. Iob (24./PP)
Strafminuten: 16 bzw. 26

Endstand in der “best-of-seven”-Serie: 4:3
Vienna Capitals im Halbfinale gegen Red Bull Salzburg

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