Zum Beginn des Spiels stand Darcy Werenka im Mittelpunkt. Der langjährige Kapitän der Vienna Capitals kehrte zum ersten Mal seit seinem Abgang wieder in die Albert-Schultz-Halle zurück. Die Fans der Capitals würdigten den Austro-Kanadier mit einer Choreografie und Sprechchören.
Sportlich waren beiden Teams im ersten Abschnitt über weite Strecken gleichwertig. Die Capitals hatten zwar mehr vom Spiel zwingende Torchancen waren aber Mangelware. Praktisch mit der ersten Pausensirene gingen die Steirer in Führung. Norris nutzte eine Verwirrung in der Hintermannschaft der Capitals aus und traf zur 1:0-Pausenführung für die 99ers.
Ab der 25. Minute konnten sich die Capitals ein deutliches Übergewicht erarbeiten. Gestützt auf einige Überzahlspiele hatten die Gastgeber deutlich mehr Spielanteile. In der 29. Spielminute erzielte Benoit Gratton den Ausgleich für die Wiener. Mit 1:1 gingen die beiden Teams in die letzte Drittelpause.
Nach der 2:1-Führung für die Gastgeber durch Rebek in der 44. Minute kontrollierten die Capitals im letzten Drittel das Spielgeschehen. Die 99ers wirkten im Angriff harmlos und ohne große Ideen. Die Entscheidung für die Gäste aus der Steiermark fiel praktisch aus dem Nichts: Zuerst glich Norris auf 2:2 aus (56.); 40 Sekunden später erzielte Kuiper (Neuzugang Hauser sah bei dem Gegentreffer nicht gut aus) den Siegestreffer für die Grazer.
Die letzten (zum Teil planlos vorgetragenen) Offensivbemühungen der Wiener blieben ohne zählbaren Erfolg. Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel machen bei den Capitals Worte wie “Fehlstart” die Runde.
Kevin Gaudet (Vienna Capitals): “Nach drei Niederlagen zum Saisonstart ist die Bezeichnung ‘Fehlstart’ durchaus angebracht. Wir waren heute die bessere Mannschaft und haben uns die Niederlage einfach nicht verdient. Wir sind alle geschockt – aber das ist der Sport.”
Adam Hauser (Vienna Capitals): “Wir sind enttäuscht. Wir haben für den Sieg sehr viel investiert. Leider haben wir unglücklich verloren. Das Spiel jetzt zu analysieren ist für mich praktisch unmöglich. Vielleicht sind wir am Ende müde geworden weil die Grazer ein hohes Tempo gegangen sind. Ich denke, wir werden uns das Video genau ansehen müssen.”
Bill Gilligan (Graz 99ers): “Wir haben heute sehr glücklich gewonnen. Die Vienna Capitals waren über 50 Minuten die klar bessere Mannschaft. Sie hätten sich die Punkte heute verdient. Wir haben erst in den letzten zehn Minuten zu unserem Spiel gefunden. In der Regel ist das aber zu wenig.”
Darcy Werenka (Graz 99ers): “Wir haben zwei Drittel gebraucht um ins Spiel zu kommen. Unser Sieg war sehr glücklich. Die Begrüßung durch die Fans der Capitals war einzigartig. Damit habe ich persönlich nicht gerechnet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.”
Vienna Capitals Graz 99ers 2:3 (0:1,1:0,1:2)
Albert-Schultz-Halle, 3.850 Zuschauer, SR Trilar
Tore: Gratton (29./PP2), Rebek (44.); bzw. Norris (20.,56.), Kuiper (57.)
Thomas Muck/Gerhard Weingrill
In Kooperation mit sportreport.at
