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Capitals drehen Spiel gegen Black Wings

Kämpferische Capitals drehten die Partie nach 0:2-Rückstand
Kämpferische Capitals drehten die Partie nach 0:2-Rückstand ©Andreas Urban
Die stark ersatzgeschwächten Vienna Capitals setzten sich nach 0:2 Rückstand gegen die Black Wings Linz noch mit 3:2 durch. Eine außergewöhnliche kämpferische Leistung der Wiener wurde am Ende mit zwei Punkten belohnt.

Das sprichwörtlich letzte Aufgebot der Wiener begann mit viel Courage. Anstelle der zu erwartenden Linzer Überlegenheit gelang es den Wienern das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Aber ähnlich wie im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams erwiesen sich die Linzer als effektivere Mannschaft. Mit dem Ende der ersten Überzahlsituation erzielte Gregor Baumgartner aus kurzer Distanz das einzige Tor im ersten Abschnitt und brachte die Linzer 1:0 in Führung.

Die Wiener kamen mit neuem Mut aus der Umkleidekabine. Aber erneut präsentierten sich die Black Wings als effektiveres Team. Stürmer Matthiasson fälschte einen Schuss von Brad Purdie unhaltbar für Caps-Goalie Cassivi ab. 0:2 nach nur 128 Sekunden im Mittelabschnitt – die vermeintliche Vorentscheidung. Die Capitals zeigten jedoch Kämpferherz. Durch Christoph Draschkowitz, Sean Selmser und Francois Bouchard (zwei Mal) hatten die Wiener selbst einige Torchancen.

Die Linzer waren in den ersten beiden Dritteln dem letzten Wiener Aufgebot in allen Bereichen überlegen. Die Black Wings konnten aufgrund der Mehrzahl an Wechselspielern ein höheres Tempo gehen. In einen Punkt waren die Wiener aber ihrem Gegner überlegen. Die kämpften beherzt und konnte somit das Spiel offener gestalten als die meisten Experten dachten. Center Benoit Gratton verkürzte in Minute 35 zum 1:2, anschließend vergab Daniel Nageler die große Chance auf den Ausgleich.

Rassige Kampfszenen und große Torgelegenheiten hatte dann das letzte Drittel zu bieten: Linz-Stürmer Iberer traf in Minute 49 nur Metall. Praktisch im Gegenzug gelang den Wienern der Ausgleich durch einen Linzer: Verteidiger Mayr überwand den eigenen Torhüter aus kurzer Distanz. Nachdem im Eishockey laut Regelement keine Eigentore existieren wurde dem Benoit Gratton das Tor gut geschrieben. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Nur 145 Sekunden nach dem Ausgleich war der Spielverlauf endgültig gekippt. Linz-Goalie Westlund erhielt eine Strafe wegen Spielverzögerung. Verteidiger Bouchard traf im Powerplay mit einem Schlagschuss zum 3:2. Das Spiel war gekippt!

Die Schlussoffensive der Oberösterreicher blieb ohne zählbaren Erfolg, die Capitals konnten einen unerwarteten Sieg über den Spitzenreiter einfahren. Nach der Schlusssirene kam es noch zu einen Handgemenge auf dem Eis.

Kevin Gaudet (Headcoach Vienna Capitals): “Ich bin einfach nur stolz. Auch wenn ich mich wiederhole aber wir haben wieder großartig gekämpft. Auch wenn wir Glück hatten (Anm.: Linz traf zwei Mal den Pfosten) haben wir einfach alles für diesen Sieg gegeben und sind weit über unsere Grenzen gegangen. Meine Spieler haben jetzt fünf Tage Urlaub und dann beginnen wir wieder mit dem Training.”

Tino Teppert (Vienna Capitals): “Wir haben immer an den Sieg geglaubt – dass es uns dann noch gelungen ist,  da fehlen einem die Worte. Unglaublich, was wir heute geleistet haben.”

Benoit Gratton (Vienna Capitals): “Das erste Tor hat uns ein Momentum gegeben. Das heute war einfach ein unglaubliches Spiel. Nach dem Spiel hatten wir einige kleine Meinungsverschiedenheiten. Aber das ist Teil des Spiels. Das darf man nicht überbewerten.”

Kim Collins (Black Wings Linz): “Gratulation an die Vienna Capitals. Besonders ihre jungen Spieler haben heute eine beeindruckende Leistung abgeliefert. Zur Leistung meiner eigenen Spieler kann ich nur sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Wir waren nach der Führung zu passiv und haben die Rechnung verpasst bekommen.”

Vienna Capitals – Black Wings Linz 3:2 (0:1,1:1,2:0)
Wien, Albert-Schultz-Halle, 4.000, SR Falkner/Längle
Tore: Gratton (35., 50.), Bouchard (52./PP) bzw. Baumgartner (10.), Matthiasson (23.).
Strafminuten: 12 bzw. 20

Olimpija Laibach – Red Bull Salzburg 3:2 (1:0,2:1,0:1)
Laibach, Tivoli, 2.200, SR Smetana
Tore: Golicic (18.), Banham (34./PP), Music (35./PP) bzw. Duncan (32.), Pewal (54./PP)
Strafminuten: 21 plus Spieldauer Kuznik bzw. 11 plus Spieldauer Gergen

HK Jesenice – SAPA Fehervar 2:4 (1:3,1:0,0:1)
Jesenice, 1.000, SR Berneker
Tore: Makrov (18./PP), Rebolj (28./PP) bzw. Martz (1.), Mihaly (18./PP), Vas (19., 54.)
Strafminuten: 8 plus 10 Hebar bzw. 20

KHL Medvescak Zagreb – Moser Medical Graz 99ers 2:3 (0:0,0:2,2:1)
Zagreb, 7.000 (ausverkauft), SR Cervenak
Tore: Fox (49.), Ouellette (59.) bzw. Iberer (29./PP, 55./PP), Day (35.)
Strafminuten: 12 bzw. 10

Thomas Muck
In Kooperation mit sportreport.at

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