AA

Cantoni: Afghanistan rechnet mit Freilassung

Das afghanische Innenministerium rechnet mit einer baldigen Freilassung der am Montag entführten Italienerin Clementina Cantoni. „Die Freilassung könnte bald erfolgen“, betonte der Sprecher des Innenministeriums, Lutfullah Mashad.

Die Entführer seien Mitglieder einer Kriminellengruppe und keine Terroristen. „Wir sind sicher, dass sich Cantoni noch in Kabul befindet, weil nach ihrer Entführung alle Straßen gesperrt worden sind. Die Kidnapper können die Stadt nicht verlassen haben“, so der Sprecher des Innenministeriums. Im afghanischen Fernsehen bekannte sich am Mittwoch ein Mann zur Entführung der Mitarbeiterin der Hilfsorganisation CARE und drohte mit ihrer Ermordung. Wenn drei Forderungen an die afghanische Regierung nicht bis Mitternacht erfüllt würden, dann „werden wir reagieren und sie erledigen“, sagte der Mann im privaten afghanischen Fernsehsender Tolo laut Nachrichtenagentur AP. Der Mann, der sich Temur Shah nennt, verhandelte auch schon mit CARE, wie der für Afghanistan zuständige CARE-Direktor Paul Barker laut AP sagte. Er habe sehr hässliche Drohungen gemacht, sagte Barker, wollte dies aber nicht näher ausführen. Die Mailänderin war am Montag in der Innenstadt von Kabul entführt worden. Die Kidnapper hätten die Frau in ihre Gewalt gebracht, als diese in einem Auto gemeinsam mit einer kanadischen Kollegin und einem Fahrer im Zentrum Kabuls unterwegs gewesen sei. Vier bewaffnete Männer hätten die Italienerin zum Aussteigen gezwungen, anschließend seien sie mit der Geisel geflüchtet. Der Kanadierin sei nichts geschehen.

In Mailand wartet die Familie der Entführten auf Nachrichten. Cantonis Eltern sind in ständigem Kontakt mit dem römischen Außenministerium. „Clementina ist eine starke Frau, sie wird sehr bald nach Hause zurückkehren“, sagte Fabio Cantoni, Vater der Helferin. Die Mutter der Entführten, Germana, befindet sich im Spital, in dem sie am Dienstag eingeliefert worden war, nachdem sie von der Geiselnahme erfahren hatte.

In die Bemühungen zur Freilassung Cantonis haben sich auch die USA eingeschaltet. Sie schlössen sich den Bemühungen der NATO-Friedenstruppe und der anderen Partner an und hofften auf eine friedliche Beendigung der Situation, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Cantoni: Afghanistan rechnet mit Freilassung
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen