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Can A Song Save Your Life? - Trailer und Kritik zum Film

Der Originaltitel beantwortet bereits die Frage, die die "Übersetzung" hierzulande stellt: "Begin Again", in Österreich als "Can a song save your life?" ab Freitag im Kino, erzählt acht Jahre nach John Carneys Musikfilm-Juwel "Once" vom schicksalhaften Aufeinandertreffen eines abgehalfterten Musikproduzenten und einer scheuen Songwriterin - und verliert dabei an der hollywoodgerechten Aufmachung.

Treffen sich zwei Loser in einer abgefuckten Bar in New York City: Kein Witz, sondern unverhoffte Lebenswendung für Ex-Plattenboss Dan (Mark Ruffalo) und Singer-Songwriterin Gretta (Keira Knightley).

Can A Song Save Your Life?  – Geschichte

Dan – pleite, leicht alkoholsüchtig, seiner Ex-Frau Miriam (Catherine Keener) nachtrauernd und die widerspenstige Teenager-Tochter Violet (Hailee Steinfeld) missverstehend – wurde gerade erst von seinem Partner aus der gemeinsamen Plattenfirma rausgeschmissen. Gretta – als Londonerin neu im Big Apple – wurde soeben von ihrem Freund, dem als Solo-Sänger zum Star avancierenden Dave (Adam Levine), sowohl karriere- als auch liebestechnisch aufs Abstellgleis gestellt.

Ihr Rückflugticket ist schon gebucht, als Dan sie in einer kleinen Bar im East Village einen eigenen Song singen hört – und dabei als jene große Chance erkennt, seine Durststrecke bei der Suche nach potenziell erfolgreichen Acts zu beenden. Durch persönliche Misere ebenso verbunden wie durch die Leidenschaft zur Musik, tun sich die ungleichen Kreativen zusammen und machen sich an die Aufnahme eines improvisierten Albums auf den Straßen New Yorks.

Can A Song Save Your Life? – Kritik

Nun soll und kann “Can a song save your life?” kein neues “Once” sein, auch wenn der Film in dieselbe Kerbe schlägt: Wie auch schon beim mit Kleinstbudget gedrehten irischen Indie-Streifen von Carney rund um die aufkeimende Freundschaft eines irischen Straßenmusikers und einer musikalisch talentierten Immigrantin aus dem Jahr 2006 geht es hier nicht um die romantische Zusammenführung zweier Protagonisten, sondern um die positive Lebensveränderung durch den jeweils anderen bzw. durch die Kraft der Musik. Das fällt im Hollywoodgewand erwartungsgemäß kitschiger aus als beim naturalistisch angelegten Vorgänger – auch wenn die Chemie zwischen dem wunderbar schludrigen Mark Ruffalo und der immer entzückenden, stimmlich positiv überraschenden Keira Knightley genauso stimmt.

Von den Straßen Dublins ins harte US-Musikbusiness verlegt, setzt der Ire Carney bei seinem Hollywooddebüt auf mainstream-tauglichen Pop statt zurückhaltenden Folk. Sein “Once”-Hauptdarsteller und ehemaliger The-Frames-Musikerkollege Glen Hansard steuert zwar auch einen Song zum Soundtrack bei, hauptverantwortlich zeichnet aber Songtexter und New-Radicals-Gründer Gregg Alexander. Das Resultat sind durchaus eingängige, unaufgeregte Popsongs wie das zentrale “A Step You Can’t Take Back” oder das sympathische Schlussmachstück “Like A Fool”, die Knightley samt sympathisch zusammengewürfelter Band an atmosphärischen Locations performt. Der Academy, die Hansards “Once”-Song “Falling Slowly” 2008 mit einem Oscar belohnte, dürfte vor allem “Lost Stars” gefallen, von Knightley lieblich und von Levine poppig performt. Der schauspielerisch holprige Maroon-5-Frontmann ist trotz seiner Gesangskünste die einzige Fehlbesetzung im Film, der das mit erfrischenden Gastauftritten von Mos Def als Dans Produzentenpartner und Cee Lo Green als sympathischer Rap-Superstar auszugleichen versucht.

Am schönsten sind schließlich auch in der Hollywoodvariante jene Momente, die sich tatsächlich um Musik drehen: Wenn vor Dans Augen rund um die allein Gitarre spielende Gretta auf der Bühne durch Geisterhand langsam Streicher, Klavier und weitere Instrumente einsetzen, etwa. Oder wenn sie mit verbundenen Kopfhörern durch New York tanzen. “Das liebe ich an Musik: Eine banale Szene gewinnt an Bedeutung”, sagt Dan, als “As Time Goes Bye” spielt. Schade nur, dass sich das ungewöhnliche Konzept der Protagonisten, die Geräusche der Stadt beim gemeinsamen Album mitaufzunehmen, im Sound nicht widerspiegelt: Die Musik kommt vor traumhafter Kulisse perfekt arrangiert vom Band.

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(APA)

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