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Campbell: Freund gab Steine nicht an Wohltätigkeitsorganisation weiter

Topmodel Naomi Campbell hat in ihrer zweistündigen Befragung im Prozess gegen den angeklagten Ex-Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, vor dem Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag erklärt, sie habe die Steine von Taylor einem Freund, Jeremy Ratcliffe, gegeben, der in Afrika für die Wohltätigkeitsorganisation Nelson Mandela Children's Fund arbeitete. Sie habe Ratcliffe erklärt, er solle die Steine für wohltätige Zwecke spenden. Vor einem Jahr habe sie ihn angerufen und gefragt, was aus den Steinen geworden sei. Ratcliffe habe gesagt, dass er sie noch immer habe.
Ein Sprecher der Nelson Mandela Children’s Fund erklärte nach Campbells Aussage am Donnerstag, die Stiftung habe die Diamanten nie erhalten. Die Organisation habe zudem vergebens versucht, Kontakt zu Ratcliffe aufzunehmen, der derzeit in der Stiftungsverwaltung tätig sei.

In ihrer Aussage vor dem UN-Tribunal wies Campbell Angaben ihrer damaligen Agentin Whites, wonach das britische Supermodel bei der Feier neben Taylor gesessen und mit ihm geflirtet habe, zurück. Sie habe zwischen Mandela und dem Musikproduzenten Quincy Jones gesessen, sagte sie. “Ich hatte niemals zuvor von Charles Taylor gehört, niemals vorher vom Land Liberia gehört und niemals den Begriff ‘Blutdiamanten’ gehört.”

Der im Jänner 2008 angelaufene Prozess gegen Taylor ist ein Präzedenzfall – nie zuvor ist ein Staatsoberhaupt eines afrikanischen Landes vor ein internationales Gericht gestellt worden. Taylor hat sich in allen elf Anklagepunkten – darunter Mord, Vergewaltigung und die Rekrutierung von Kindersoldaten – nicht schuldig erklärt. Der Bürgerkrieg in Sierra Leone dauerte von 1991 bis 2002 und kostete bis zu 500.000 Menschen das Leben.

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