Cameron bat für "Bloody Sunday" 1972 um Verzeihung

Britische Fallschirmjäger hatten am 30. Jänner 1972 im nordirischen Londonderry auf Teilnehmer einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Internierung mutmaßlicher Mitglieder der pro-irischen Irischen Republikanischen Armee (IRA) geschossen. 13 Menschen starben an diesem “Blutsonntag”, ein weiterer erlag Monate später seinen Verletzungen. Der Vorfall war Auftakt des blutigen Bürgerkriegs zwischen katholischen irischen Nationalisten und protestantischen pro-britischen Unionisten in Nordirland, bei dem bis zum Friedensabkommen von 1998 (“Karfreitagsabkommen”) mehr als 3.500 Menschen getötet wurden.
“Die Ergebnisse der Untersuchung sind völlig eindeutig”, sagte Cameron vor den britischen Abgeordneten. “Im Namen der Regierung und des Landes sage ich: Es tut mir zutiefst leid.” Die Soldaten seien bei dem Bürgerrechtsmarsch in Londonderry – entgegen ihren früheren Behauptungen – nicht zuerst beschossen worden. Keines der Opfer hätte eine Gefahr für die Soldaten dargestellt, so der Premier.
Die 1998 nach dem Karfreitagsabkommen vom damaligen britischen Premier Blair in Auftrag gegebene Untersuchung unter Leitung von Lordrichter Mark Saville kommt aber nun zu dem Ergebnis, dass die Soldaten im Unrecht waren. In Londonderry wurde das Ergebnis der zwölfjährigen Untersuchung mit Jubel aufgenommen. Tausende verfolgten auf einer Großleinwand Camerons Ausführungen, darunter auch Angehörige der 14 Opfer.