Der verpasste Einzug in den oberösterreichischen Landtag Ende September hatte abermals gezeigt, dass es dem BZÖ außerhalb Kärntens kaum gelingt, Fuß zu fassen. Scheuch und der steirische BZÖ-Chef Gerald Grosz forderten deshalb mehr Profil von der Bundespartei. Nach der ersten Krisensitzung kurz nach der Oberösterreich-Wahl war man nach außen hin dann um Beruhigung bemüht: Grosz und Scheuch bekannten sich öffentlich zu Bucher und dessen Kurs. Den von ihm gewünschten “Kärntner Weg” für die Ausrichtung des Bündnisses will Scheuch aber offensichtlich trotzdem nicht aufgeben: Erst am Wochenende drohte er der Partei mit “zwei Geschwindigkeiten” und erklärte, man brauche “mehr als eine Positionierung für fünf bis zehn Prozent”.
Ein weiterer Knackpunkt dürfte die Frage über eine Wiedervereinigung mit der FPÖ sein: Bucher hatte dies definitiv ausgeschlossen, doch ein paar Tage später erklärte Scheuch, es sei “unfair und nicht richtig, wenn man sagt, man schließt das für alle Ewigkeit aus”. Anfang der Woche tauchten Gerüchte auf, Scheuch würde sogar mit den Freiheitlichen verhandeln, was dieser aber ebenso wie die FPÖ dementierte.