Es steht damit als klarer Wahlsieger fest. Die SPÖ, die sich Hoffnungen auf die Nummer eins im Lande gemacht hat, ist abgestürzt und hat nur noch 28,59 Prozent. Zweiter Sieger neben den Orangen ist die ÖVP, die auf 16,50 Prozent zugelegt hat. Die Grünen sind vorläufig aus dem Landtag geflogen, die FPÖ ist gescheitert.
Ergebnis nach den ersten Hochrechnungen
Entspricht das Ergebnis den Hochrechnungen, bekommen die Orangen mit ihren 45 Prozent einen vierten Regierungssitz dazu, und zwar auf Kosten der SPÖ.
Die ÖVP würde trotz der kräftigen Zugewinne auf ihrem einen Landesratsposten sitzen bleiben.
Die Orangen waren am Sonntagnachmittag selbst überrascht über das Ausmaß ihres Wahlerfolges. Parteichef Uwe Scheuch stellte umgehend den Anspruch auf den Landeshauptmann für Gerhard Dörfler und meinte: “Ich werde erster Landeshauptmann-Stellvertreter.” Landesgeschäftsführer Manfred Stromberger meinte, mit einem derartigen Absturz der SPÖ habe er nicht gerechnet.
In der roten Parteizentrale herrschte Bunkerstimmung, Parteichef Reinhart Rohr war zur Verkündung der ersten TV-Hochrechnung erst gar nicht im Spiegelsaal der Landesregierung erschienen. Landesgeschäftsführer Gerald Passegger konnte sich die Ergebnisse “vorerst nicht erklären”, man müsse das Endergebnis abwarten und dann in den Gremien beraten.
Zufriedenheit hingegen bei der ÖVP. Parteichef Josef Martinz war “ein Stein vom Herzen gefallen”. Eine Wahl Dörflers zum Landeshauptmann durch die ÖVP wollte er nicht ausschließen, meinte aber, man müsse auf das Endergebnis warten. Das BZÖ braucht trotz der Regierungsmehrheit für die Wahl des Landeshauptmannes einen Partner. Dieser wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ÖVP heißen, trotz Martinz’ vorsichtiger Stellungnahme.
Weiter zittern mussten die Grünen, Landessprecher Rolf Holub hoffte darauf, das Ergebnis von 2004 halten zu können. Entscheidend für den Verbleib im Landtag ist das Ergebnis im Wahlkreis Klagenfurt, das vorerst noch ausständig war.
Nicht geschafft haben dürfte es die FPÖ, deren Spitzenkandidat Mario Canori von einem Regierungssitz geträumt hatte und nun wohl nicht einmal ein Landtagsmandat erringen wird. FPÖ-Parteiobmann Franz Schwager sprach sich für einen Führungswechsel an der Parteispitze aus. Die FPÖ werde in Kärnten aber als eigenständige Partei bestehen bleiben.