Neben den “altgedienten” Parlamentariern setzt das BZÖ auch auf junge und neue Kräfte. Ziel soll sein, “eine Unterstützung des Mittelstandes und den Mitarbeitern und leitenden Angestellten ein Signal geben.” Haider rechnet mit bis zu acht Prozent Stimmen, mit dem “sehr guten Team” soll damit die Fraktion verdoppelt wird.
Künftig dürfe der Bereich Arbeit und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes nicht aus den Augen verloren werden, so Haider. Deshalb wurde das Team so gestaltet, dass die inhaltlichen Positionen des BZÖ perfekt abgedeckt werden. “In der Zeit der abflachenden Konjunktur müssen Maßnahmen getroffen werden”, erklärte Haider.
Ein besonderes Anliegen ist Haider die große Gruppe (rund 110.000) der Ein-Mann-Unternehmen. Zeitlich befristete Beschäftigungsprämien sollten diesem Berufsstand helfen und ihn unterstützen, wenn sie zusätzliches Personal aufnehmen. Für Haider ist es auch unerlässlich, dass Österreich in Brüssel gegen die Bestimmungen “Basel II” auftritt. Die dadurch ausgelösten Finanzierungsprobleme der kleinen Unternehmen seien jetzt schon unübersehbar. Ebenso wichtig ist auch ein Vorziehen der Loh- und Einkommenssteuerreform. Dadurch lasse sich die Binnenkonjunktur ankurbeln.
Änderungen fordert Haider den Bereich der Pflege. Durch Umschulungen sollten die künftig benötigten rund 30.000 Pflegehelfer gefunden werden. Um die derzeit verbreitete illegale Pflege in den Griff zu bekommen, ist es laut Haider unbedingt nötig, diesen Beruf auch attraktiv zu machen; etwa durch eine fixe Umsatzsteuer.
Sehr erfolgreich hat sich das BZÖ-Preisstopp-Volksbegehren entwickelt, berichtete Haider. Die künftige Regierung werde sich damit unbedingt befassen müssen. Und: “Faymann hat viele Anleihen genommen”; so Haider. Dem 5-Punkte-Programm der SPÖ steht Haider grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings müssen dann auch BZÖ-Forderungen erfüllt werden, erklärte Klubobmann Peter Westenthaler. Darunter fallen Punkte wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Medikamente, und Sofortmaßnahmen wie Direktzahlungen als Teuerungsausgleich. Ebenfalls zu verhandeln ist die BZÖ-Forderung der Mütterpension und eine Erhöhung der Pensionen um zumindest vier Prozent als Inflationsausgleich.