Wie am Freitag bekannt wurde, war der talwärts fahrende Lkw sowohl überladen als auch zu schnell unterwegs. Ob dies zum Unglück geführt hat, muss nun vor Gericht geklärt werden. Die sechs Schwerverletzten befanden sich laut Polizei zum Teil weiter in kritischem Zustand.
Am Donnerstag hatte ein 28-Jähriger aus Deutschland kurz nach 14 Uhr einen Sattelzug auf der Fernpassbundesstraße im Gemeindegebiet von Reutte im Bereich des Katzenbergs talwärts in Richtung Norden gelenkt. Das Fahrzeug war in Landeck mit Aluspänen voll beladen und hätte lediglich 40 Tonnen schwer sein dürfen. Es wies nach Angaben der Polizei ein Gesamtgewicht von 41,7 Tonnen auf.
Der um zehn Kilometer zu schnell fahrende Lkw geriet vermutlich auf Grund der überhöhten Geschwindigkeit (laut Tachoscheibe 80 km/h) in einer lang gezogenen Rechtskurve auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern, wobei der Anhänger ausbrach und auf die Gegenfahrbahn schleuderte. Dort kam es zum Zusammenstoß des Anhängers mit dem entgegenkommenden deutschen Reisebus, wobei der Bus über den rechten Fahrbahnrand geriet, 50 Meter über eine steile Böschung fuhr und schließlich auf der rechten Busseite liegend zum Stillstand kam.
Es wurden alle 51 Businsassen verletzt – 44 leicht, sechs schwer. Ein 69-jähriger Deutscher starb. Von den Businsassen konnten 13 nach einer Nacht in Reutte die Heimreise nach Deutschland antreten. Die übrigen befanden sich zur stationären Beobachtung weiter in den Krankenhäusern.
An den Bergungsmaßnahmen waren insgesamt sechs Rettungshubschrauber, 15 Rettungsfahrzeuge, Feuerwehren und Polizeikräfte beteiligt. Durch die gesperrte Fernpaßstraße kam es zu kilometerlangen Rückstaus bis in die Abendstunden.