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Busunfall auf A21 forderte sechs Todesopfer

Am Schauplatz des schrecklichen Unfalls bei Baden
Am Schauplatz des schrecklichen Unfalls bei Baden ©APA
Sechs Todesopfer und sieben Schwerverletzte hat ein Busunfall auf der A21 (Wiener Außenringautobahn) bei Baden in der Nacht auf Montag gefordert. Am Unfall waren neben dem Bus auch zwei Lkw beteiligt; die Autobahn wurde im Unfallbereich in beiden Richtungen total gesperrt.
Schwerer Busunfall auf der A21
"Ein Bild des Schreckens"
Sechs Tote nach Unfall
NEU
A21 einspurig befahrbar

Vier der Todesopfer waren laut ersten Informationen Buspassagiere, in welchem Lkw sich die zwei weiteren Opfer befunden haben, ist ebenfalls noch ungeklärt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz, die Verletzten wurden in mehrere Spitäler in Mödling, Baden, Wien und St. Pölten eingeliefert.

Gegen Mitternacht war ein Bus mit deutschem Kennzeichen und zwei Lkw mit rumänischem bzw. slowakischem Kennzeichen in Fahrtrichtung Knoten Steinhäusl (Westen) etwa einen Kilometer vor Heiligenkreuz (Bezirk Baden) ineinander gekracht waren.

Durch die Befragung von Zeugen erwarte man sich nähere Aufschlüsse zur Unfallursache, sagte Willy Konrath, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung. Beide Lkw waren voll beladen gewesen, u.a. war Öl ausgeronnen. Der Reisebus und ein Schwerfahrzeug wurden bei dem Crash, der sich um Mitternacht ereignet hatte, schwer demoliert, der zweite Lkw war hinten erheblich beschädigt.

Unverletzt sei niemand geblieben, sagte der Beamte. Zur Unfallursache meinte er, er sei ein “klassischer” Auffahrunfall gewesen – warum es dazu kam, sei noch nicht bekannt. Kolportierte Vermutungen, dass möglicher Weise zunächst die beiden Lkw kollidiert waren und der Bus dann auffuhr, seien nach dem derzeitigen Wissensstand nicht bestätigt. Fest steht, dass die Fahrbahn trocken war und es weder eine Sichtbehinderung gab noch Glatteis herrschte.

Der Sattelzug war in Rumänien zugelassen, der Lkw mit Anhänger in der Slowakei. Dessen Lenker wurde bei dem Unfall laut Konrath schwerst verletzt, er musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Die Befragung des – ebenfalls verletzten Lenkers des Sattelzugs – sei im Gang. Bei den Businsassen dürfte es sich durchwegs um Kosovo-Albaner handeln, die in Deutschland wohnen, sagte Konrath.

Nachdem in ersten Berichten Glatteis als mögliche Unfallursache genannt worden war, dementierte die ASFINAG diese Möglichkeit allerdings kategorisch: “Die Straße war staubtrocken, zuvor hat den ganzen Tag die Sonne gescheint”, erklärte ein ASFINAG-Sprecher im Gespräch unter Verweis auf die Autobahnmeisterei.

Die A21 musste aufgrund der unfangreichen Rettungsmaßnahmen im Unfallbereich in beiden Richtungen total gesperrt werden, der Verkehr wird in Richtung Linz bei Hinterbrühl und in Richtung Wien bei Heiligenkreuz abgeleitet. Laut ÖAMTC ist noch unklar, ob die Autobahn überhaupt bis zum Einsetzen des Frühverkehrs wieder frei sein wird.

Insgesamt war der Bus mit 38 Personen besetzt gewesen. Ein Kriseninterventionsteam übernahm die psychologische Betreuung der unverletzt Gebliebenen.

Der letzte noch folgenschwerere Busunfall liegt bereits fast neun Jahre zurück: Am 1. Mai 2001 starben auf der Inntalautobahn in Tirol sechs Menschen sofort und zwei weitere im Krankenhaus, nachdem ein Tiroler Bus auf der Rückfahrt von einem Ausflug außer Kontrolle und durch die Leitschiene auf die Gegenfahrbahn geraten war.

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