Ich glaube, man kann dieser Beziehung frischen Wind geben, sagte Bush am Freitag in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS. In einem weiteren Interview mit dem slowakischen Fernsehen sagte Bush, Putin habe bestimmte Dinge getan, die die Leute beunruhigen. Er wolle dem russischen Präsidenten Gelegenheit geben, zu erklären, warum er dies oder jenes gemacht hat.
In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu Irritationen zwischen Moskau und Washington gekommen. Anlass waren unter anderem die Zerschlagung des russischen Ölkonzerns Yukos oder die Differenzen über die umstrittene Präsidentschaftswahl in der Ukraine. Bush will am kommenden Donnerstag mit Putin in der slowakischen Hauptstadt Bratislawa zusammentreffen.
Unterdessen forderte die Familie des im vergangenen Jahr in Moskau ermordeten US-Journalisten Paul Chlebnikow den US-Präsidenten auf, Putin auf die schleppend verlaufenden Ermittlungen in dem Fall anzusprechen. Das sagte Michael Chlebnikow, der Bruder des Mordopfers, der Nachrichtenagentur AFP. Zwei in Weißrussland festgenommene Verdächtige seien immer noch nicht an Russland ausgeliefert worden.
Chlebnikow war auf offener Straße erschossen worden, kurz nachdem er zum Chefredakteur der neu gegründeten russischen Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Forbes ernannt worden war. Schon zuvor hatte Chlebnikow aus Russland berichtet, unter anderem über den dubiosen Aufstieg vieler russischer Oligarchen während der 90er Jahre.