Bush habe den libyschen Revolutionsführer angerufen, um ihm “seine Zufriedenheit” über die abgeschlossenen Entschädigungszahlungen für die Opfer libyscher Terroranschläge mitzuteilen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe, am Montag in Washington.
Im April 1986 hatte die US-Luftwaffe auf Befehl von Präsident Ronald Reagan Angriffe auf die libysche Hauptstadt Tripolis und auf Benghazi geflogen. Libyen meldete 37 Tote und 93 Verletzte, darunter ein Ziehkind von Gaddafi. Erst 2004 wurden die diplomatischen Beziehungen wieder hergestellt.
Entsprechend dem Schadensersatzabkommen zwischen beiden Ländern hat Libyen bis Ende Oktober 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,18 Milliarden Euro) überwiesen. Dabei geht es um den Bombenanschlag auf ein Flugzeug der Gesellschaft PanAm 1988 über der schottischen Ortschaft Lockerbie, bei dem 270 Menschen getötet wurden, und den Anschlag auf die Berliner Diskothek “La Belle”, bei dem 1986 zwei Menschen starben. Das Abkommen sieht zudem die Zahlung von 300 Millionen Dollar an Libyen vor, mit denen die Opfer von US-Vergeltungsschlägen entschädigt werden sollen.
2003 unterzeichneten Libyen und Vertreter der Hinterbliebenen der Opfer ein Abkommen über 2,3 Milliarden Euro Entschädigung. Im Gegenzug wurden die UNO-Sanktionen gegen das nordafrikanische Land aufgehoben.