Bush sagte am Mittwoch während einer Pressekonferenz mit Spaniens Ministerpräsident Jose Maria Aznar, das entsprechende Gesetz von 1990 sei nach dem Sturz von Iraks Präsident Saddam Hussein hinfällig. Die USA, Großbritannien und Spanien würden zudem im Kürze im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution einbringen, um auch die UNO-Sanktionen aufzuheben. „Das Regime, gegen das die Sanktionen gerichtet waren, gibt es nicht mehr“, sagte Bush.
Zuvor hatte US-Außenminister Colin Powell nach einem Treffen mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan erklärt, die USA würden voraussichtlich noch in dieser Woche eine entsprechende Resolution einbringen. Diplomaten erwarteten, dass der Text am Freitag verteilt werden wird.
Die USA haben sich nach dem Sturz Saddams für eine rasche Aufhebung der nach dem irakischen Überfall auf Kuwait verhängten Sanktionen ausgesprochen. Andere Ratsmitglieder wie Frankreich haben hingegen gefordert, vor einer Aufhebung müssten die UNO-Waffeninspektoren bestätigen, dass sich im Irak keine Massenvernichtungswaffen befinden. Die US-Regierung hat eine Rückkehr der Inspektoren als unnötig bezeichnet und erklärt, die USA und ihre Alliierten würden die Suche nach den Waffen fortsetzen.
Die Vereinten Nationen und ihr Generalsekretär Annan sollen nach Worten von Powell beim Wiederaufbau des Irak „eine vitale Rolle“ spielen. Vorschläge dazu wollen die USA dem Weltsicherheitsrat noch diese Woche in einem Entwurf für die letzte Irak-Resolution vorlegen. „Wir werden mit allen unseren Freunden, einschließlich Deutschland…“ an der Resolution arbeiten, versprach Powell nach seinem Gespräch mit Annan am UN-Hauptsitz in New York.
In dem knapp einstündigen Gespräch sollte außer dem Wiederaufbau des Irak auch der als Road Map bekannte Friedensplan für Israelis und Palästinenser erörtert werden, hatte UN-Sprecher Fred Eckhard vor der Unterredung angekündigt. Powell selbst erklärte sich sehr zufrieden mit der Zusammenkunft. In diplomatischen Kreisen wurde der Besuch Powells als Zeichen für die Bereitschaft Washingtons gewertet, die UN in die Gestaltung des Nachkriegs-Iraks mit einzubeziehen.