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Burgtheater-Direktor Bachler: "Bundesländertournee ist gescheitert"

©© austria and more
Die für die Zeit der EURO 2008 geplante Bundesländertournee des Burgtheaters wird nicht stattfinden. Mit dieser "Lieblingsidee" sei er "gescheitert", sagte Burgtheater-Direktor Klaus Bachler bei einem Publikumsgespräch.

Nur mit Graz wurde man über ein Gastspiel während der EURO-Schließung einig – Vermietung des Hauses als finanzieller Glücksfall: “Da sieht man, wo das Geld liegt.” “Wir mussten feststellen, dass man uns dort nicht will.” Es habe unterschiedliche Gründe für die Absagen gegeben, “aber wir können nicht etwa auf dem Marktplatz in Linz spielen, wenn’s im Theater nicht geht.” Einzig mit Graz sei man einig geworden und wird am dortigen Schauspielhaus “Viel Lärm um Nichts” zeigen.

Stattdessen kommt man vermehrt ausländischen Gastspieleinladungen nach und gastiert etwa in Israel und Kanada. “Wir gehen auch nach München”, sagte Bachler mit einem Schmunzeln. Dort wird er in der kommenden Spielzeit neben dem Burgtheater auch die Bayerische Staatsoper leiten. Die Vermietung des Burgtheater in der Zeit der Fußball-Europameisterschaft erweist sich finanziell als Glücksfall: “Es ist sehr erfreulich, dass wir in einem Monat so viel Geld verdienen können. Mit unserem Kulturauftrag könnten wir das nicht. Da sieht man, wo das Geld liegt.”

Vom eher spärlich erschienenen Publikum besonders heftig kritisiert wurde die laufende “Romeo und Julia”-Inszenierung. Er sei “sehr glücklich damit”, verteidigte der Direktor die Aufführung und verwies auf die große ästhetische Bandbreite seines Hauses: “Wir haben Gott sei Dank so viele unterschiedliche Interpretationen, dass wir wie im Supermarkt fast für jeden etwas dabeihaben.”

Zuletzt entschlüpfte dem Burg-Chef auch noch ein Detail zum Staatsopern-Spielplan: Regisseur Jürgen Gosch soll nach seiner “Faust”-Inszenierung an der Burg Wien erhalten bleiben – und an der Staatsoper “Macbeth” inszenieren.

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