Burgenland: Zahl der Verkehrstoten stieg 2019 an

Im Burgenland ist im Vorjahr die Zahl der Unfälle mit Personenschaden zurückgegangen. Jedoch stieg die Anzahl der Verkehrstoten stark an - von 13 auf 33. Aufbauend auf einer intensiven Analyse habe die Polizei Maßnahmen für 2020 ausgearbeitet, die sich in einem Zehn-Punkte-Programm wiederfinden, erläuterte Landespolizeidirektor Martin Huber am Mittwoch in Eisenstadt.
Vermutliche Hauptursachen der Unfälle mit Personenschaden im Vorjahr seien Unachtsamkeit und Ablenkung, Vorrangverletzung und Rotlichtmissachtung sowie erhöhte Geschwindigkeit, berichtete Huber. Als Konsequenz aus dem Unfallgeschehen im Vorjahr sollen sichtbare und verdeckte Kontrollen verstärkt und Kontrollen auf Freilandstraßen und im Ortsgebiet intensiviert werden, da tödliche Unfälle in diesem Bereich stark zugenommen hätten.
Polizei mit neuen Drogenvortestgeräten
Auch zur unfallrelevanten Tageszeit von 6.00 bis 19.00 Uhr - in diesem Zeitraum waren 75 Prozent der Verkehrstoten zu beklagen - sollen die Kontrollmaßnahmen ausgeweitet werden. Technische Hilfsmittel wie beispielsweise drei neue Drogenvortestgeräte will die Polizei ebenso verstärkt einsetzen.
Ob ein Mensch bei einem Unfall stirbt oder überlebt, sei oft vom Zufall abhängig, sagte der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Oberst Andreas Stipsits. Dies hänge zusammen mit der Rettungskette, dem Zustand des Fahrzeuges und mit der verunglückten Person selbst. Man könne nicht beeinflussen, ob ein Mensch bei einem Verkehrsunfall stirbt oder nicht stirbt. Aber die Polizei könne ihren Teil beitragen, dass die Zahl der Verkehrstoten sinkt, indem man versuche, die Zahl der Unfälle zu reduzieren.
Landstraßen gefährlicher als Autobahnen
Die Auswertung der Unfälle ergab unter anderem, dass 25 der 33 Todesopfer im Vorjahr älter als 40 Jahre waren. Zwölf Verkehrsteilnehmer waren älter als 60, 23 kamen aus Österreich. Die meisten Verkehrsopfer - 15 - gab es 2019 auf Landesstraßen der Kategorie B. Auf der Autobahn kam ein Mensch ums Leben, auf Schnellstraßen waren es fünf, davon vier bei einem schweren Unfall auf der S31. Einziger Bezirk im Burgenland ohne Verkehrstoten war im Vorjahr Güssing.
Künftig wolle man die Kontrolldichte auf Schnellstraßen und Autobahnen beibehalten und sie auch auf Freilandstraßen und im Ortsgebiet verstärken, erläuterte Stipsits. "Wir wollen das Geschwindigkeitsniveau in den Ortsgebieten generell senken", sagte der Chef der Verkehrsabteilung. 2020 sollen unter anderem allein 264 Schwerpunktaktionen zum Thema Ablenkung durch Telefonieren durchgeführt werden: "Das heißt, man wird uns sehen."
Österreichweit 410 Verkehrstote
Österreichweit habe es im Vorjahr im Straßenverkehr 410 Todesopfer gegeben, sagte Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ). Waren es 1972 rund 2,5 Millionen Autos und 2.984 Verkehrstote, so gab es im Vorjahr in Österreich sieben Millionen Autos und 410 Verkehrstote. Die Entwicklung in Österreich sei "eine sehr gute". Fahrzeuge böten immer mehr Sicherheit, die Polizei leiste exzellente Arbeit. Im Bereich der Kontrollen werde "sehr viel getan", stellte Tschürtz fest.
(APA/red)